Dachau:Stark steigende Corona-Infektionen

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Das Impfmobil am Rathausplatz in Dachau. (Foto: N.P.JØRGENSEN)

Die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis steigt stark an. Die Krankenhausampel steht dennoch weiterhin auf grün.

Vor einigen Monaten hätte eine Sieben-Tage-Inzidenz von 130,2 pro 100 000 Einwohner, wie sie der Landkreis Dachau derzeit hat (Stand Dienstag), Bürger und Behörden mächtig beunruhigt. Doch dieser Tage schockt es wohl niemanden, so weit über dem Deutschlandtrend (83,8) zu liegen. Und das obwohl die Experten des Landkreises schon jetzt ankündigen, das sich die Zahl durch Reiserückkehrer und Kontakte vor dem Schulstart beziehungsweise am Ende der Urlaubszeit noch "deutlich" erhöhen wird. Von drastischen Einschränkungen im Alltag ist derzeit nichts zu hören, denn es gilt die so genannte Krankenhausampel, und die steht auf grün (Stand Montag: 271). Die Zahl der Corona-Patienten im Helios Amper-Klinikum Dachau ist sogar leicht gesunken. Aktuell werden acht Patienten auf der Normalstation wegen Corona behandelt; lediglich ein Patient muss intensivmedizinisch betreut werden.

Das Gesundheitsamt Dachau bittet derzeit nur, die Abstände von eineinhalb Metern zum Nächsten einzuhalten, Masken zu tragen und wenn es um Innenräume und Veranstaltungen geht, die 3G-Regel zu beachten - also nur Genesene, Geimpfte oder negativ Getestete dürfen eintreten.

Auffrischungsimpfungen laufen

In der vorangegangenen Woche hat das Gesundheitsamt 222 Neuinfektionen gemeldet. Etwa 75 Prozent der infizierten Personen haben Symptome. In der überwiegenden Zahl der Fälle handelt es sich um eine Infektion mit der Delta-Variante. Die meisten Coronakranken sind im Alter von 19 bis 39 Jahren (40 Prozent), 30 Prozent sind zwischen 40 und 59 Jahre alt, so das Gesundheitsamt. Von den 13- bis 18-Jährigen sind elf Prozent infiziert. Einen lokaler Hotspot gibt es im Landkreis Dachau bisher nicht. Bei etwa der Hälfte der Kranken lässt sich nicht mehr sagen, wo sie sich angesteckt haben, die meisten anderen haben sich laut Landratsamt im privaten Umfeld infiziert. Davon sind knapp die Hälfte Reiserückkehrer. Mit Blick auf das Ende der Sommerurlaubszeit erinnert das Gesundheitsamt an die Melde- und Testpflicht für Reiserückkehrer.

Wer sich vor Corona schützen möchte, kann sich immer noch in einem der Impfzentren in Dachau oder Karlsfeld impfen lassen, ohne zuvor einen Termin vereinbart zu haben. Außerdem sind die mobilen Teams auch in dieser Woche im Landkreis unterwegs. So hält der Impfbus am Freitag, 10. September, zwischen 15 und 19 Uhr beim SpVgg Röhrmoos. Alle Personen ab zwölf Jahren können sich dort spontan und ohne vorherige Terminvereinbarung gegen das Coronavirus impfen lassen. Dort kann man übrigens auch ganz unproblematisch Zweitimpfungen bekommen. Wer mehr Privatsphäre oder eine ausführliche Beratung mag, kann natürlich auch zu einem niedergelassenen Arzt gehen, um eine Spritze zu bekommen. Derzeit gibt es 100 633 Landkreisbürger, die eine Erstimpfung haben. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. Voll gegen das Coronavirus geschützt sind 62,5 Prozent (deutschlandweit sind es 61,3 Prozent).

In der vergangenen Woche sind auch die Auffrischungsimpfungen im Landkreis gestartet: 54 Personen haben bereits eine Drittimpfung erhalten. Sie sind aber nur für Personen, deren erste Impfserie mindestens sechs Monate zurückliegt. Außerdem sollen vor allem Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und weitere Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen berücksichtigt werden. Und mit ihnen Personen mit einer Immunschwäche oder Immunsuppression, Pflegebedürftige und Hochbetagte.

© SZ vom 08.09.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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