Bezirksmuseum Dachau:"Wo Brot, da keine Not"

Die "Victualien Preiße in dem Theuerungsjahr 1817" zu Augsburg zeigen, dass die Menschen früher schon mit viel dramatischeren Kostensteigerungen zurechtkommen mussten als heute. (Foto: Toni Heigl)

Nach Schokolade, Bier und Kartoffel wendet sich das Bezirksmuseum Dachau nun dem Brot zu. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war es das wichtigste Nahrungsmittel in Europa, bis heute steht es für Sattwerden und für Wohlstand - oder für Hunger und Elend, wenn es fehlt. Die hier abgebildete Tafel der "Victualien-Preiße" in Augsburg illustriert die enormen Preissteigerungen, die die bayerische Bevölkerung im "Theuerungsjahr" 1817 hinnehmen musste. Nasskaltes Wetter hatte fast in ganz Europa zu schlechten Ernten geführt.

Wie groß die Not gewesen sein muss, macht die Ausstellung durch eine "Hungersemmel" anschaulich, die zur Erinnerung an dieses Leidensjahr in einem Kästchen aus Bleiglas aufbewahrt wurde. Die Semmel ist gerade mal so groß wie eine kleine Kartoffel. Ausgehend vom Herstellungsprozess und der wirtschaftlichen Bedeutung des Brots beschäftigt sich die Ausstellung aber auch mit dessen religiöser Bedeutung, etwa in Form von Erntedankbroten.

Eröffnet wird die Ausstellung an diesem Donnerstag, 27. April, um 19 Uhr. In Zusammenarbeit mit Bäckereien der Region ist dazu ein vielseitiges Rahmenprogramm geplant. Anschauen kann man die Ausstellung bis 28. Januar 2024.

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