Dachau:Ausbau der Linie A verzögert sich

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Die Pendler sollten schon ab 2013 schneller ins Dachauer Hinterland gelangen. Aber nun verzögert sich der Ausbau der Linie A um ein weiteres Jahr.

Robert Stocker

Der Ausbau der Linie A zwischen Dachau und Altomünster wird voraussichtlich erst 2014 beendet sein. Grund dafür sind nach Angaben der Bahn Verzögerungen beim Planfeststellungsverfahren. Weil die abschließenden Stellungnahmen der Anliegergemeinden Dachau und Markt Indersdorf noch immer fehlen, wird der angepeilte Termin für die Baugenehmigung nicht zu halten sein. Ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss durch das Eisenbahn-Bundesamt wird erst für September 2012 erwartet. Ursprünglich war geplant, die elektrifizierte Strecke schon 2013 in Betrieb zu nehmen.

Alle Befürchtungen bestätigt: Die Bauarbeiten können erst ein Jahr später beginnen. (Foto: DAH)

Von zwei Anliegergemeinden fehlen noch die Stellungnahmen", sagte ein Sprecher der Bahn, der die Namen der Kommunen allerdings nicht nennen wollte. Dies habe die Regierung von Oberbayern, die das Planfeststellungsverfahren leitet, der Deutschen Bahn mitgeteilt. Wie die SZ auf Nachfrage bei der Regierung von Oberbayern erfuhr, geht es um Stellungnahmen der Stadt Dachau und der Gemeinde Markt Indersdorf. "Es stehen noch Absprachen zwischen der Bahn und den Kommunen aus, die hauptsächlich Kreuzungsverbindungen betreffen", sagte Regierungssprecher Heinrich Schuster. In Dachau gehe es um die Kreuzung Freisinger Straße/Erich-Ollenhauer-Straße und die Verlegung eines Zauns am Waldfriedhof, in Indersdorf um einen zweiten Gehweg am Bahnübergang in der Dachauer Straße. Außerdem seien noch einige Einwendungen von Landwirten ungeklärt.

Mit der einjährigen Verzögerung werden Befürchtungen wahr, die insbesondere Schwabhausens ehemaliger Bürgermeister Josef Mederer hegte, der den für Anfang 2012 avisierten Baubeginn als "mutigen Zeitrahmen" bezeichnete. Die Bahn verweist in ihrer Pressemitteilung darauf, dass sie den Ausbau und die Elektrifizierung der Linie A mit hoher Priorität vorantreibe. Weil sich das Planfeststellungsverfahren aber hinauszögere, könne das Eisenbahn-Bundesamt als Baurechtsbehörde den Planfeststellungsbeschluss nach Lage der Dinge erst im September 2012 erteilen. Mit dem Beschluss liegt die Baugenehmigung vor. Erst danach kann die Bahn die Bauarbeiten ausschreiben.

Wie die Bahn weiter mitteilt, wird die Strecke während der Bauarbeiten, die jetzt Anfang 2013 beginnen sollen, mehrere Male völlig gesperrt. Vollsperrungen sind in den Sommerferien 2013 und 2014 (jeweils sechs Wochen) und in den dazwischen liegenden Herbst- und Osterferien geplant. Während der Streckensperrungen werden neue Oberleitungs- und Signalanlagen gebaut und sämtliche Bahnsteige auf 96 Zentimeter erhöht. Sie sollen auch für Behinderte zugänglich werden. Die Bahn kalkuliert mit einer zweijährigen Bauzeit. Die Inbetriebnahme der Strecke könnte somit im Dezember 2014 erfolgen. Zu den größten Maßnahmen gehört der Bau von zwei neuen Kreuzungspunkten in den Gemeinden Schwabhausen und Erdweg und der Rückbau des Begegnungsgleises in Indersdorf. Die Baukosten werden mittlerweile mit mehr als 40 Millionen Euro veranschlagt.

Die erste Runde des Genehmigungsverfahrens hatte 2010 begonnen. Wegen zahlreicher Planänderungen wurde eine zweite Auslegung notwendig, die im Herbst dieses Jahres beendet wurde. Ende Juli fand dazu eine Anhörung im Bürgerhaus Kleinberghofen statt, wo die Einwendungen von Privatpersonen und Kommunen behandelt wurden. "Wir haben heute eine Mail an die Bahn geschickt, dass wir die Planfeststellung beenden könnten, wenn die letzten Absprachen zwischen Bahn und Kommunen vorlägen", sagte Regierungssprecher Schuster am Mittwoch.

© SZ vom 22.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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