In Josef Lochners kleiner Galerie sind derzeit Werke von einem der bedeutendsten noch lebenden österreichischen Künstler zu sehen: Arnulf Rainer, Jahrgang 1929, gilt als Begründer des Informel, einer Kunstbewegung, die die Malerei von jeglicher formalen Bindung befreit. Bekannt wurde Rainer durch seine Übermalungen alter Kunstdrucke, Fotografien und eigener Bilder.
Die hier abgebildete Arbeit "Skelett" stammt aus dem Jahr 1976, Rainer übermalte dabei mit Kaltnadel ein Bildnis von sich selbst. Arnulf Rainer vertrat Österreich 1978 auf der Biennale in Venedig, er nahm mehrmals an der Documenta teil.
In der Dachauer Ausstellung sind zahlreiche Kaltnadelarbeiten des Künstlers zu sehen, sie stammen aus dem Zeitraum von 1961 bis 2022. Darunter sind auch drei Grafiken, "Blaue Höhle", "Roter Mars" und "Schraffur", die Ende 2022 entstanden sind, und zum ersten Mal überhaupt in einer Ausstellung gezeigt werden. Das ist umso bemerkenswerter, als es seit 2009 in Rainers Geburtsort Baden bei Wien ein eigenes Arnulf-Rainer-Museum gibt. Zu sehen sind die Werke des Wiener Künstlers in der Galerie Lochner noch bis 7. Januar 2024.