Dachau:Amperbrücke wird zum Nadelöhr

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Die Amperbrücke an der Alten Römerstraße wird gesperrt. Obwohl es eine Behelfsbrücke gibt, ist mit Staus zu rechnen.

Walter Gierlich

Ein Jahr lang müssen sich alle Verkehrsteilnehmer, die von Dachau-Ost nach Hebertshausen wollen, auf Behinderungen einstellen, denn die Amperbrücke an der Alten Römerstraße (Staatsstraße 2063) wird verbreitert. An diesem Montag beginnt das Staatliche Bauamt Freising mit den Arbeiten. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme beziffert René Pinnel von der Straßenbaubehörde auf 1,5 Millionen Euro. 250000 Euro davon trägt die Stadt Dachau für eine Unterführung unter der Alten Römerstraße hindurch im Zuge des überregionalen Ammer-Amper-Radwegs.

Die Amperbrücke an der Alten Römerstraße wird saniert. Pendler müssen sich von Montag, 16. August, an auf Staus einstellen. (Foto: Toni Heigl)

Wie Pinnel auf Nachfrage erklärte, geht es am Montag mit dem Bau einer Behelfsbrücke neben der bestehenden Amperüberquerung los. Dank dieses Provisoriums, auf dem die Baustelle umfahren werden kann, muss die Straße nicht komplett gesperrt werden. Die Stadt Dachau hatte auf dieser Maßnahme bestanden, weil sonst ein Verkehrschaos zu befürchten gewesen wäre. Auf die Behelfsbrücke wird der gesamte Verkehr während der Bauarbeiten, die bis Ende Juli 2011 dauern sollen, geleitet. Die Amperbrücke wird in dieser Zeit nicht nur verbreitert. Das Straßenbauamt lässt im Zuge der Arbeiten auch die bestehenden Schäden an dem Bauwerk beseitigen. Die Verbreiterung wird auf Wunsch der Stadt Dachau vorgenommen, damit ein durchgehender, 2,5 Meter breiter Rad- und Fußweg in Richtung Hebertshausen angelegt werden kann. Die Notwendigkeit, diese Lücke im Radwegenetz zu schließen, ist im Stadtrat unbestritten. Die Maßnahme ist auch im Radwegekonzept aus dem Jahr 2005 enthalten. "Das Nadelöhr ist die Amperbrücke", sagte Pinnel. Es müssten aber auch noch einige Grundstücksfragen geklärt werden. "Wenn wir uns mit den Eigentümern einig sind, kann der Radwegebau beginnen."

Die Brücke wird nur auf der westlichen Seite verbreitert, weil das Straßenbauamt einen beidseitigen Rad- und Fußweg nicht für notwendig hält. Da die Stadt diesen daher selber zahlen müsste, hat der Bauausschuss des Stadtrats darauf verzichtet. Selber zahlen muss Dachau jedoch auf jeden Fall die Unterführung unter der Alten Römerstraße, die im Zuge der Arbeiten an der Brücke sinnvollerweise gleich mit gebaut wird. Damit kann endlich eine weitere Lücke im Ammer-Amper-Radweg von Oberammergau nach Moosburg geschlossen werden, nachdem im vergangenen Jahr der Weg entlang des Golfplatzes zwischen Roßwachtstraße und Floßlände weitergeführt worden war.

Komplette Straßensperrungen werden nach Auskunft des Staatlichen Bauamts nur kurzzeitig notwendig, wenn die Anschlüsse an die Behelfsbrücke erstellt werden. Erst im kommenden Frühjahr müssen die Verkehrsteilnehmer mit einer zweiwöchigen Totalsperre rechnen, weil das Straßenbauamt auch gleich die Fahrbahndecke der Alten Römerstraße zwischen Ampermündung und Einmündung in die Staatsstraße 2339 (Freisinger Straße) erneuern will. Ein genauer Termin dafür steht noch nicht fest, er hängt auch stark vom Wetter ab.

© SZ vom 14.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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