Bergkirchen:Elternfreie Zone

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Sofa und Kicker sind schon da: Gündinger Jugendliche richten sich einen Treffpunkt ein, den sie selbst verwalten. Im Januar soll alles fertig sein.

Walter Gierlich

Der Pizzaofen ist schon da, Farbe und Pinsel auch. Auf den Kicker und die Couch warten Valentin Krüger und Simon Baumgartner noch. Das passende Sofa haben sie nämlich noch nicht gefunden. Die beiden gestalten zusammen mit Verena und Andreas Oßwald sowie Benedikt Kronschnabl und einigen anderen Freunden den neuen Jugendraum im Bergkirchener Ortsteil Günding - in Eigenregie.

Der Kicker ist schon da: In Günding richten sich Jugendliche ihr eigenes Freizeitheim ein. (Archiv)  (Foto: WOR)

Die Jugendlichen werden den Raum, den die Gemeinde zur Verfügung gestellt hat, nicht nur einrichten, sondern auch selbst betreiben, wie der Kreisjugendring in einer Pressemitteilung schreibt. Solche selbstverwalteten gemeindlichen Jugendräume gibt es in Bergkirchen in mehreren Ortsteilen. Bürgermeister Simon Landmann (CSU) schloss jetzt auch mit den Gündinger Jugendlichen und deren Eltern eine Nutzungsvereinbarung ab.

Seit kurzem wird in dem ehemaligen Büroraum im Verwaltungsgebäude des Bauhofs nun gewerkelt. Die Freunde haben sich selbst Gedanken über Wandfarbe, Einrichtung und spätere Öffnungszeiten gemacht und sind voller Elan: "Wir sind froh, dass es den Raum gibt", meint Verena. Es sei sozusagen eine "elternfreie Zone", sagt sie lachend. Wenn im Januar alles fertig ist, möchten die Freunde den Jugendtreffpunkt auch selbst betreiben. Fünf von ihnen haben einen Schlüssel und kümmern sich dann auch um die Öffnungszeiten - und um die Jugendlichen, die sich dort dann treffen. "Von uns ist immer einer da, da kann dann keiner Mist machen", erklärt Simon. Vor allem Jugendliche zwischen elf und 14 Jahren sollen sich hier treffen.

Unterstützt werden die jungen Gündinger bei ihrem Vorhaben von Gemeindejugendpflegerin Sonja Rathgeb. Sie war mit den Jugendlichen beim Einkaufen und hält den Kontakt zur Gemeinde. Besonders am Anfang möchte sie der Gruppe zur Seite stehen, damit der Start gelingt. Später will sie regelmäßig im Treffpunkt vorbeischauen, um Beziehungen und Kontakte weiter auszubauen und Konflikten aller Art vorzubeugen. Wenn im Januar alles fertig ist, soll der Raum am Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag geöffnet sein. Bis dahin hoffen Valentin, Simon, Verena, Andreas und Benedikt auch, dass sie das passende Sofa gefunden haben werden.

© SZ vom 24.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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