Das Münchner Nachtleben ist ein hartes Geschäft, das weiß auch Dierk Beyer von der Craft-Veranstaltungs AG. Fast neun Jahre arbeiteten die Betreiber der Nachtgalerie an ihrem neuen Projekt, im September ist es soweit: Der Club "neuraum" öffnet seine Türen an einem außergewöhnlichen Ort - unter dem neuen Busbahnhof an der Hackerbrücke.
Der Ort war es auch, der "die Crafties" neun Jahre lang durchhalten ließ. "Wir wollten einfach nicht, dass jemand anderer diesen genialen Raum bekommt", erklärt Beyer. Über eine Million Euro habe die Ausstattung des Clubs gekostet. Von September an sollen vier Tanzflächen bis zu 2400 Gäste unter die Erde locken: Während oben Reisende in die Busse steigen, dröhnen zehn Meter unter ihnen die Boxen.
Die Hauptfläche des neuen Clubs ist eine sieben Meter hohe Halle, in die etwa 1000 Menschen passen. Schräg über der Halle liegt eine kleine Tanzfläche mit Ausblick: Durch abgedunkelte Fenster können die Gäste auf die Tänzer unter ihnen schauen. Durch einen Gang gelangt man in einen Raum für elektronische Musik. Richard Distler, verantwortlich für das DJ-Booking des Clubs, will hier vor allem auf Münchner DJs setzen.
Als Verbindung zur Außenwelt des Busbahnhofs und als vierte Tanzfläche dient das über dem Erdboden liegende, clubeigene "Cafe Keksdose", das auch tagsüber geöffnet ist. Auch wenn der Gedanke nahe liegt, eines wollten die "neuraum"-Betreiber auf jeden Fall vermeiden: dass ihr Club an eine Tiefgarage erinnert. Hohe Decken, ein kostenloses Drahtlosnetzwerk und Handy-Empfang unter der Erde sollen dies verhindern. Die Eröffnung des "neuraum" ist am 4. und 5. September geplant.