Brunnthal:Erst Unfall, dann Karibik

  • Ein Südtiroler hat auf dem Weg zum Flughafen München einen Unfall auf der Staatsstraße 270 bei Brunnthal verursacht.
  • Der 42-Jährige und seine Lebensgefährtin wollten in die Karibik fliegen. Doch nach dem Zusammenprall war an ein Weiterfahren nicht zu denken.
  • Die Mutter des Unfallopfers half dem Paar weiter und fuhr die beiden zum Flughafen.

Von Sabine Buchwald, Brunnthal

Der spontanen Hilfsbereitschaft einer 57-Jährigen aus Bruckmühl hat ein Südtiroler zu verdanken, dass seine Traumreise in die Wärme nicht auf einer frostigen bayerischen Straße endete. Der 42-Jährige war am frühen Samstagmorgen mit seiner Lebensgefährtin in Südtirol aufgebrochen, um vom Münchner Flughafen in den Urlaub in die Dominikanische Republik zu starten. Wegen eines Staus auf der A 8 in Sorge, nicht rechtzeitig den Flug zu erreichen, fuhr er mit seinem BMW in Hofolding von der Autobahn ab. Auf der Staatsstraße 270 in Faistenhaar bei Brunnthal übersah er an der Kreuzung zur Kreisstraße M14 einen entgegenkommenden Fiat. In dem Auto saß ein 28-jähriger Rettungsassistent aus Feldkirchen-Westerham. Die beiden Fahrzeuge prallten auf der Kreuzung zusammen: Der Fiat kam auf dem gegenüberliegenden Gehweg zum Stillstand, der BMW schleuderte rückwärts gegen ein Verkehrszeichen.

Verletzt wurde niemand, aber an eine eigenständige Fortsetzung der Fahrt war für die Südtiroler nicht mehr zu denken. Beide Autos mussten abgeschleppt werden.

Abflug in die Karibik

Die inzwischen verständigte Mutter des Rettungsassistenten kam zur Unfallstelle und erklärte sich bereit zu helfen: Zum einen stellte sie sich als Zustellungsbevollmächtigte für die Italiener zur Verfügung. Außerdem packte sie die beiden in ihr eigenes Auto und schaffte es, sie rechtzeitig zum Flughafen zu bringen.

Eine halbe Stunde vor Abflug um 10.30 Uhr konnten die Südtiroler einchecken und kurz darauf die Sicherheitsschranke passieren.

Ihre Hilfsbereitschaft hat die 57-Jährige keine Sekunde in Frage gestellt: "Wenn man selbst in so eine Lage käme, wäre man doch froh, wenn einem geholfen wird

© SZ vom 05.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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