Bierwanderungen bei München:Auf die Plätze! Fertig! Bier!

Ein bisschen Bewegung und danach eine frische Maß? Dann sollten Sie eine Wanderung in Glonn, Kaltenberg oder Aying machen. Neun interessante Tipps.

Lisa Meyer

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Zum Sitzen im Biergarten ist es noch zu kalt, zum Wandern gerade recht: Der April ist die beste Zeit für Bierwanderungen. Neun Tipps.Glonn: Öko-KostprobeAuf einem 100 Jahre alten denkmalgeschützten Hofgut verwirklichte Karl Ludwig Schweisfurth seine Vorstellung von ökologischer Landwirtschaft in einem ganzheitlichen Sinn. Ackerbau, Viehzucht und Gartenbau, die Lebensmittelherstellung in der hofeigenen Metzgerei, Bäckerei und Käserei - alles wird in den Herrmannsdorfer Landwerkstätten streng ökologisch betrieben. Das gilt natürlich auch für die Brauerei. Gersten- und Hopfen werden ohne Pestizide und synthetische Düngemittel angebaut, beim Brauprozess wird nichts hinzugefügt oder durch Filtern weggenommen. Wer sich selbst ein Bild davon machen und die naturtrüben Schweinsbräu Biere kosten möchte, kann das mit einer gemütlichen Wanderung verbinden. Vom Gut Sonnenhausen bei Glonn geht es durch hügelige Landschaften vorbei am Steinsee nach Oberseeon. Von dort führt die Tour über Adling zu den Herrmannsdorfer Werkstätten und ihrem Wirtshaus "Zum Schweinsbräu". Nicht nur das Naturerlebnis macht die Wanderung zum gelungenen Ausflug, auch der ökologische Betrieb der Herrmannsdorfer Werkstätten mit ihrer Schweinezucht, Käserei, Gärtnerei und dem Hofmarkt ist sehenswert.Ausgangspunkt: Gut Sonnenhausen bei Glonn Bier: Schweinsbräu Essen: wechselnde Gericht aus ökologischem Anbau Strecke und Gehzeit: ca. 11,5 km, 3 Std.Foto: ddp (Symbolbild)Texte: Lisa Meyer

Bierwanderungen bei München

Altomünster: Ausgezeichneter Biergenuss

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Was hat das Münchner Hofbräuhaus mit dem Maierbräuwirt gemeisam? Sie wurden vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband zu den 40 erwähnenswertesten Wirtshäusern in Deutschland gekürt. Gesucht wurden Gaststätten mit Tradition, die für die gastronomische Vielfalt Deutschlands stehen. Lohnenswert ist ein Besuch des Gastshofs Maierbräu wegen des hauseigenen Bieres, aber auch wegen des Weges. Vom kleinen Weiler Rudersberg führt ein Bierwanderweg entlang des Altograbens zur Quelle des gleichnamigen Flüsschens und weiter nach Altomünster. Vorbei geht die Route an dem historischen Marktplatz, der Kirche St. Alto und dem Brigittenkloster, bis zum Maierbräu mit seinem Brauereigasthof. Dort können Durst und Hunger leicht gestillt und die Wanderersfüße hochgelegt werden - bis die Tour auf dem Rückweg abgerundet wird.Ausgangspunkt: Rudersberg Bier: Maierbräu Essen: z.B. Schweinsbraten mit Dunkelbiersoße (7,30 €) Strecke und Gehzeit: 10 km, 2,5 Std.Foto: ddp (Symbolbild)

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Erding: In Bayern daheim

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Die Anfänge des Erdinger Weißbräu liegen im Jahre 1886, als in Erding zum ersten Mal der Bau einer Brauerei urkundlich erwähnt wurde. Als erste Weißbierbrauerei expandierte Erdinger über Bayerns Grenzen hinaus. "Back to the roots" führt eine Bierwandertour von der Ortschaft Reisen bei Eitting am Isarkanal entlang in Richtung Niedererding. Nach Aufhausen geht es in die Altstadt von Erding. In der "Langen Zeile" findet sich das Ziel der Wanderung: die Brauereigaststätte Erdinger Weißbräu. Nach einer gemütlichen Einkehr führt die Wanderung am Fehlbach entlang zum Kronthaler Weiher und schließlich zurück nach Reisen. Am Ende des Tages können die Wanderer hoffentlich resümieren: "Des is hoid a Pracht..."Ausgangspunkt: Reisen bei Eitting Bier: Erdinger (2,85 €) Essen: z.B. Jungschweinebraten (9,70 €) Strecke und Gehzeit: 14 km, 3,5 Std.Foto: Peter Bauersachs

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Markt Schwaben: Wildlife

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Es war einmal ein junger Müller, der die väterliche Mühle verlassen musste, weil sie seinem älteren Bruder zustand. Eines Tages schaute er einem Bierbrauer bei der Arbeit zu und sagte im Stillen zu sich: Das könntest du wohl auch. Der junge Mann war Ludwig, 1934 begann er in Markt Schwaben Bier zu sieden. Über 70 Jahre später ist das Brauhaus ein geeignetes Ziel für eine Bierwanderung. Zwischen Boden und Ried geht es los in Richtung Poing zum dortigen Wildpark. Wer möchte, kann einen Abstecher in den Park unternehmen und Tiere beobachten. Für alle Eiligen führt der Weg entlang der Bahnlinie nach Markt Schwaben zur Brauerei Schweiger. In einer kurzen Runde über Wiesen und Felder führt die Tour nach einem "Bierstopp" zurück zum Weiler Boden.Ausgangspunkt: Zwischen Boden und Ried Bier: Schweiger Essen: täglich wechselnde Speisekarte Strecke und Gehzeit: 11 km, 3 Std.Foto: ddp (Symbolbild)

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Maisach: Räuber Kneißl auf den Fersen

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Auf den Spuren von Räuber Kneißl führt eine Bierwanderung durch die Maisacher Gegend. Kneißl galt schon zu Lebzeiten als Volksheld. Die Bürger sahen in ihm einen Revolutionär, der gegen die Obrigkeit aufbegehrt. Als das älteste von sechs Kindern armer Gastwirtsleute, ging Kneißl bald auf Raubzüge. Mehrmals wurde er in jungen Jahren verhaftet, später entkam er immer wieder der Polizei. 1901 schließlich wurde er in Geisenhofen von 60 Polizisten umstellt. Vor dem Schwurgericht Augsburg wurde er wegen zweifachen Mordes, versuchten Totschlags sowie schweren Raubes und räuberischer Erpressung zu Tode verurteilt. Berühmt ist Kneißl für das angebliche Zitat bei der Urteilsverkündung: "De Woch fangt scho guat o." Wer die Woche noch besser anfangen oder auch beenden will, der wählt den Weg vom Rand des Fußbergmoos durch das idyllische Naturschutzgebiet. An Überacker vorbei geht es nach Maisach zur Brauerei. Dort gibt es ein kühles Räuber-Kneißl-Dunkel. Auf dem Rückweg erreicht man nach kurzer Strecke wieder die Moosalm.Ausgangspunkt: Moosalm nahe Gernlinden Bier: Maisacher, z.B. Räuber-Kneißl Dunkel (2,70 €) Essen: z.B. An Kneiß`l Hias sei Henkersmahlzeit (7,50 Euro) Strecke und Gehzeit: ca. 10,5 km, 3 Std.Foto: Alessandra Schellnegger (Symbolbild)

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Herrsching: Der Klassiker

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Bier wurde schon im Mittelalter in Andechs gebraut, nachweislich nachdem der Wittelsbacher Herzog Albrecht III. 1455 die Benediktinerabtei auf dem Andechser Berg gegründet hatte. Die Benediktiner Mönche haben die Brautradition fortgesetzt. Auch Jahrhunderte später überzeugen sich Besucher von der ausgereiften Braukunst - gerne auch zweimal, dreimal, viermal... Der Klassiker der Biertouren führt von Herrsching am Ammersee über den Hörndlweg auf den heiligen Berg der Bayern zum Kloster Andechs - versüßt durch einen traumhaften Ausblick auf den See. Im Bräustüberl oder Klostergasthof wird die wohlverdiente "Gipfelmaß" genossen. Zurück geht es über steilere Steige durch das Klienbachtal wieder an das Ufer des Ammersees.Ausgangspunkt: Herrsching Bier: Andechser (2,70 € bis 3,10 €) Essen: z.B. gegrillte Haxe (100 g für 1,75 €) Strecke und Gehzeit: 11 km, 3 Std.Foto: dpa

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Aying: Der Geheimtipp

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Nach Amerika, Italien, Finnland und Russland exportiert die Ayinger Brauerei ihr Bier. Gegründet 1878, hat das kleine Ayinger mitterweile eine größere Fangemeinde, nicht nur in Bayern. Potentielle Anhänger können bei einer ausgedehten Bierwanderung testen, ob das Bier ihren Geschmack trifft. Von dem kleinen Örtchen Peiß ausgehend, führt die Tour über Wald und Wiesen durch die Dörfer Kaltenbrunn, Gaß und Neumünster in Richtung Lindach. Nach rund 2,5 Stunden erreicht man die Brauerei Aying. Im Bräustüberl gibt es bayerische Schmankerl und die ein oder andere Halbe für durstige Wanderer.Ausgangspunkt: Peiß bei Aying Bier: Ayinger (2,90 € bis 3,20 €) Essen: z.B. täglich wechselndes 3-gängiges Mittagsmenü (7,30 €) Strecke und Gehzeit: 11km, 3 Std.Foto: dpa (Symbolbild)

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Kaltenberg

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Rüstungen und Helme vor dem Eingang erinnern an mutige Ritter aus vergangenen Tagen. Heute betreten die "Ritterschwemme zu Kaltenberg" moderne Kämpfer in Radlerhosen oder mit Wanderschuhen. Vom Kloster der Missionsbenediktiner in Sankt Ottilien führt ein Weg über Eresing nach Kaltenberg. Beim Ziel der Route, dem "Schloss seiner Königlichen Hohheit Prinz Luitpold von Bayern", wartet das erfrischende Kaltenberger Bier auf die Wanderer. Im Juli jeden Jahres finden hier die Ritterspiele in der Arena des Schlosses statt.Ausgangspunkt: Sankt Ottilien Bier: Kaltenberger, König Ludwig Essen: z.B. Schweinshaxn (7 €) Strecke und Gehzeit: 14,5 km, 3,5 Std.Foto: Catherina Hess

Bierwanderungen bei München

Durch den Englischen Garten

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Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Dass Müchen nicht arm an Wirtshäusern ist und außerdem einen der größten Stadtparks der Welt hat, ist kein Geheimnis. Eine Bierwanderung durch das Zentrum vereint bestens beide Vorzüge der Stadt: Natur und flüssige Gaumenfreude. Los geht es am Max-Joseph-Platz, durch den Hofgarten, bis in den Englischen Garten. Entspannt spazieren Wanderer am Eisbach entlang, passieren den Monopteros und legen einen Zwischenstopp beim Chinesischen Turm ein. Vorbei am Kleinhesseloher See, geht es in größerer Runde zurück zur Residenz, dem Marienplatz und dem Viktualienmarkt, bis Wanderer schließlich das Bier- und Oktoberfestmuseum mitsamt seinem Museumsstüberl (Sterneckerstr. 2) erreichen. Dort genießen sie dann die wohlverdiente Halbe und erfahren Wissenswertes rund um das Bier.Ausgangspunkt: Max-Joseph-Platz Bier: Augustiner, Tegernseer, Kaltenberg leichte Weiße Prinz Luitpold (alles 3 €) Essen: z.B. Brotzeitteller (4 €) Strecke und Gehzeit: 9 km, 2,5 Std.Foto: ddp

Diese Routen und mehr sind in dem Buch "Bierwanderungen rund um München" beschrieben. Im Detail können alle Wegbeschreibungen hier heruntergeladen werden.Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg Preis: 16,90 €Foto: ScreenshotTexte: Lisa Meyer(sueddeutsche.de/sonn)

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