Bayerischer Filmpreis:Die Preisträger

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Hannah Herzsprung, als Beste Darstellerin geehrt, bei der Premiere von "15 Jahre" im Januar in Berlin. (Foto: Gerald Matzka/Getty Images)

Stefan Gorski wird Bester Darsteller, Alireza Golafshan erhält den Regiepreis und Schauspielerin Aylin Tezel wird als beste Newcomer-Regisseurin geehrt.

Bester Darsteller wird in diesem Jahr Stefan Gorski für seine Rolle in "Ein ganzes Leben". Mit einem schier unzerstörbaren Lebenswillen ausgestattet durchleide die Figur des Andreas Egger einen lebenslangen, entbehrungsreichen Passionsweg, schreibt die Jury. Gorski spiele "diesen Schmerzensmann der Alpen mit vibrierender Intensität und einer enormen Wandlungsfähigkeit". Als Beste Nachwuchsdarstellerin erhält Bayan Layla einen Pierrot für ihre Rolle in "Elaha". Der Film über die Selbstfindung einer jungen Frau in der postmigrantischen Gesellschaft lebe von der Präsenz der jungen Schauspielerin Bayan Layla, schreibt die Jury. Geboren und aufgewachsen in Syrien, studierte sie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater in München. "Mit großem Einfühlungsvermögen verleiht Bayan Layla der Figur sowohl Zerbrechlichkeit als auch eine stille Kraft", heißt es in der Jury-Begründung weiter. Beste Nachwuchsdarsteller werden Tijan Njie und Elan Ben Ali für ihre Rollen als Disco-Pop Duo Milli Vanilli in "Girl You Know It's True". Mit ihrer mitreißenden Leidenschaft, ihrer überspringenden Energie und ihrer berührenden Sensibilität würden sie das Disco-Pop Duo Milli Vanilli noch einmal zum Leben erwecken, findet die Jury.

Den Kamerapreis erhält in diesem Jahr Daniel Gottschalk für "Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt". Der Kameramann lasse Marias Horror, die hochschwanger in einem einsamen Haus ist, in einer einzigen Kamerafahrt in Echtzeit erleben, schreibt die Jury. Als Bester Film wird "Girl You Know It's True" geehrt. Er erzähle, so schreibt die Jury, in einer atemberaubenden Tour d'Horizon der Disco-Pop Geschichte, bei der immer auch die dramatischen Akkorde mitschwingen. Der Film von Simon Verhoeven ziehe die Zuschauer in einen Sog voller Leidenschaft.

Der Regiepreis des Bayerischen Filmpreises geht an Alireza Golafshan für den Film "Alles Fifty Fifty", der die Jury wegen seiner herrlich entlarvenden Wortwitz-Duelle. Weiter heißt es: "Alireza Golafshan inszeniert unaufdringlich und eindrücklich zugleich diese Geschichte von Trennung und Wiederzusammenkommen, von Konkurrenz und Gemeinsamkeit." Den Newcomer-Regiepreis erhält Schauspielerin Aylin Tezel für "Falling into Place". Tezel habe als Darstellerin eine ungewöhnlich ehrliche Hauptfigur erschaffen, sagt die Jury. Doch das sei nicht alles. Sie hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und den Film mitproduziert, ein zärtlicher Film über das Leben. Den Dokumentarfilmpreis bekommt in diesem Jahr an Steffi Niederzoll für "Sieben Winter in Teheran". Die Filmemacherin und ihr Team tauchen mit Hingabe in eine fremde Kultur und Sprache ein, um die Ungerechtigkeiten des iranischen Rechtssystems aufzudecken, schreibt die Jury. Den Drehbuchpreis erhält Martin Rauhaus für "Weißt du noch" über ein alterndes Ehepaar. Rauhaus habe es geschafft, schreibt die Jury, dieses Leben, das in die Zielgerade biegt und überwiegend aus Rückschau besteht, in eine faszinierende und zugleich hoch emotionale Achterbahn zu verwandeln. Der Preis in der Kategorie "Family Entertainment" geht an die megaherz GmbH für den Film "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen".

Bereits vorab bekannt war, dass Hannah Herzsprung mit der Auszeichnung als Beste Schauspielerin geehrt wird und Veronica Ferres den Ehrenpreis erhält. Herzsprung, "auf den ersten Blick zart und zierlich, entwickelt vor laufender Kamera eine radikale Wut und Wucht, die das Publikum mal mitreißt, mal schockiert, aber auf jeden Fall für immer im Gedächtnis bleiben wird", schreibt die Jury über ihre Rolle in "15 Jahre".

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