Seit mehr als drei Jahren bereiten die Planer der Bahn die Bauarbeiten vor, seit etwa 17 Monaten tüfteln die Fachleute der S-Bahn am Ersatzverkehr - an diesem Freitag startet eine der größten Baumaßnahmen der S-Bahn. Sieben Wochenenden hintereinander wird die Stammstrecke zwischen Ostbahnhof und Pasing gesperrt - jeweils von Freitagabend, 19.30 Uhr, bis Montagfrüh, 4 Uhr. Bis zu 65 Busse sollen die Fahrgäste dennoch in die Innenstadt bringen.
Konkret läuft es so: Im Außenbereich fahren die S-Bahnen nach dem regulären Fahrplan. Die Züge von S 2, S 3, S 4 sowie S 7 enden dann aber aus dem Osten kommend bereits am Ostbahnhof. Aus dem Westen fahren S 1, S 2 und S 6 bis zum Hauptbahnhof; sie lassen die Haltepunkte Laim, Hirschgarten, Donnersbergerbrücke und Hackerbrücke aus. S 3 und S 4 enden aus Westen kommend bereits in Pasing. Die S 7 fährt ab Donnersbergerbrücke ohne Halt ebenfalls bis zum Hauptbahnhof durch. Die S 8 fährt von Pasing ohne Halt über den Bahn-Südring zum Ostbahnhof und dann weiter zum Münchner Flughafen, lässt aber den Halt am Leuchtenbergring aus.
Die Bahn rät den Fahrgästen, am Ostbahnhof sowie am Hauptbahnhof in die U 5 umzusteigen oder die Tramlinie 19 zu nutzen. Für beide Linien habe man bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zusätzliche Verstärkerzüge bestellt, versichert die Bahn. Zudem setzt die MVG beim 162er-Bus (Pasing-Obermenzing-Moosach) Gelenkbusse ein.
Entlang der Stammstrecken-Haltepunkte werden Ersatzbusse fahren. Diese benötigen für die Strecke Pasing - Ostbahnhof allerdings 50 Minuten, während die S-Bahn die Strecke normalerweise in 20 Minuten bewältigt. An den Freitagabenden sowie an den Samstagen fahren die Busse im Drei-Minuten-Abstand, ansonsten alle fünf bis zehn Minuten. Die Busse halten dabei nicht immer direkt an der S-Bahnstation. Mitunter sind längere Fußmärsche nötig - etwa in Pasing, wo die Ersatzbusse in der Straße hinter dem "Arcaden"-Einkaufszentrum abfahren. Tipp: Mit den Regionalzügen gelangt man relativ bequem vom Ostbahnhof zum Hauptbahnhof und weiter nach Pasing. Die MVV-Tickets behalten in diesen Zügen ihre Gültigkeit. In den Fernzügen, die ebenfalls zwischen diesen Stationen fahren, gelten sie aber nicht!
Die Bauarbeiten wirken sich hauptsächlich am Wochenende aus, aber auch unter der Woche wird es bis 21. August Probleme geben: Weil die Bahn nur 24 statt 30 Züge pro Stunde und Richtung durch die Stammstrecke schleusen kann, lässt sie auf den Linien S 2 und S 3 die Taktverstärker ausfallen. Die sorgen normalerweise dafür, dass auf diesen Strecken zu den Hauptverkehrszeiten ein Zehn-Minuten-Takt gefahren wird. Es dürfte daher eng werden in den verbleibenden Zügen.