Hadern:Studentenwohnheim statt Gaststätte

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Die Lokalbaukommission prüft neue Pläne für das 120 Jahre alte Waldschlössl. Aber ob der Eigentümer überhaupt verkaufen will, steht noch nicht fest.

Schon wieder gibt es neue Pläne, das rund 120 Jahre alte Waldschlössl an der Würmstalstraße 2 in Hadern abzureißen. Wie Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats, auf Anfrage bestätigt, liegt der Behörde seit Dezember vergangenen Jahres eine Bauanfrage für das Objekt vor. Diese sowie damit verbundene Baumfällungen würden derzeit von der Lokalbaukommission (LBK) und der Unteren Naturschutzbehörde geprüft. Die Bouwfonds Immobilienentwicklung (BPD) will auf dem Grundstück, das aktuell das italienische Restaurant "Osteria" beherbergt, ein Studentenwohnheim mit 73 Wohneinheiten und Tiefgarage errichten. Laut einer Sprecherin der BPD sei das Projekt jedoch noch "völlig in der Schwebe". Zwar habe der Bauträger die Machbarkeitsstudie für das Grundstück in Auftrag gegeben, seither jedoch keine Rückmeldung seitens der Stadt erhalten. Ob der Eigentümer, den man über die Pläne informiert habe, überhaupt bereit ist zu verkaufen, stünde auch noch nicht fest.

Irmgard Hofmann (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Haderner Bezirksausschusses (BA), will aus zuverlässigen Quellen erfahren haben, dass der Besitzer an einem Verkauf seines Baugrunds derzeit nicht interessiert sei. Da es sich allein schon aufgrund seiner Lage an der Würmtal-/Ecke Fürstenrieder Straße um ein "reizvolles Grundstück" handele, rechne man im BA damit, dass es nicht die letzte Bauanfrage gewesen ist.

Im Herbst 2019 drohte dem Gebäude, das Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde, schon einmal der Abriss. Die Versuche aus dem Stadtrat und Stadtteilgremium, das markante historische Gasthaus zu erhalten, indem es unter Denkmalschutz gestellt wird, waren gescheitert. Ein Investor hatte damals eine Bauvoranfrage für ein neues Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage gestellt. Da der Besitzer nicht willens war zu verkaufen, wurde nichts aus diesen Plänen. Im BA wolle man nun alles daran setzen, zumindest den alten Baumbestand unter Schutz stellen zu lassen, sagt Hofmann.

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