Natürlich kann man Bandwettbewerbe auch gewinnen. Viel wichtiger seien aber die Kontakte, die man dort knüpfen kann, meint Marco Eckl, Gitarrist der Formation The Sound Injection aus Unterhaching und Höhenkirchen. Im Internet suchte er darum für seine Gruppe, die sich als Münchner Band versteht, explizit nach einem Contest in München. Dabei stieß er auf den bundesweiten Schülerbandwettbewerb "School Jam", den der Kölner Musikjournalist Gerald Dellmann vor 15 Jahren gegründet hat, um jungen Menschen das Musizieren nahe zu bringen. Dellmann, der selbst Musiker ist und mit seiner Band Gänsehaut in den Achtzigerjahren den NDW-Hit "Karl Der Käfer" landete, weiß um die Probleme junger Musiker. Dank seiner Kontakte zur Musikindustrie und zu etablierten Musikern gelang ihm mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein bundesweites Netzwerk, das Auftrittsmöglichkeiten für Schülerbands schafft und Schulen mit Instrumenten ausstattet.
Der jährliche Wettbewerb, der in mehreren Regionen Deutschlands beginnt, endet schließlich mit einem großen Finale auf der Frankfurter Musikmesse. Wer dort gewinnt, tritt auf den Festivals "Southside" und "Hurricane" sowie auf der Musikmesse in Shanghai auf. Von diesem Auftritt schwärmt nun im Münchner "Ampere" der Moderator des diesjährigen bayerischen Finales. Als Gitarrist der Regensburger Band Aber, Hallo hatte er im vergangenen Jahr den Auftritt in China gewonnen. Als Moderator versichert er nun aber den zehn bayernweit angereisten Bands und ihren Fans, dass bereits alle Landesfinalisten eine Siegerband seien. Wobei die Münchner Singer-Songwriterin Aliena streng genommen gar keine Band ist. Trotzdem kann auch sie sich mit ruhigeren Klängen eindrucksvoll in einem sehr Rock-lastigen Programm behaupten, in dem jeder Act nur zwei Songs spielt. Doch nur zwei der zehn Finalisten, nämlich The Sound Injection aus dem Münchner Raum und 3 Times Twisted aus Freystadt werden von einer Jury ins große Online-Voting bei den Portalen von Spiegel online, Huffington Post, regioactive und PPV Medien geschickt.
Neben den mitgeschnittenen Auftritten der anderen Regionalsieger Deutschlands kann dort ein noch größeres Publikum erleben, wie hingebungsvoll etwa der The Sound Injection-Sänger zwischen Brust- und Kopfstimme wechselt und den Sound der Band auch mal nur mit einem atmosphärischen Atmen und Röcheln unterstützt. Das Online-Publikum, das entscheidet, welche der auf jenen Portalen gelisteten Bands am 7. April auf der Frankfurter Musikmesse auftreten, kann noch einmal die einfühlsam warmen Blues-Licks genießen, die einer der beiden Gitarristen dem spannenden Klangspiel von The Sound Injection injiziert, während der andere Gitarrist einen coolen funky Groove einfließen lässt. "Der Sound auf der Bühne war genial", betont dieser freudig und hofft jetzt auf einen dann ebenso genialen Sound in Frankfurt.