Band der Woche:Sie gehört auf die Bühne

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Bei ihrem ersten Auftritt stand Wonuola auf wackligen Beinen, aber "sobald der erste Ton von meinem Song gespielt wurde, war es, als wäre ich eine andere Person", sagt sie. (Foto: Mbole Ntoh und Sofia Hoyos Arenas)

Wonuola singt über Verliebtheit und Angeberei. Über alles, was sie beschäftigt.

Von Laurens Greschat

Als Wonuola 2021 auf der Bühne im Bahnwärter Thiel stand und ihr erstes Konzert gab, war ihr klar, dass sie in ihrem Leben nichts anderes machen möchte. Dabei wäre der Auftritt fast in die Hose gegangen. Maria Omowonuola Ferreira, wie sie eigentlich heißt, musste als Erste auftreten. Das Gefühl sei überwältigend gewesen, sagt sie heute - die Aufregung aber auch. Mit wackligen Beinen sei sie auf die Bühne gegangen, musste sich gut zureden, um sich überhaupt zu überwinden. Aber "sobald der erste Ton von meinem Song gespielt wurde, war es, als wäre ich eine andere Person", sagt sie. Seit damals ist sie sicher: "Die Bühne ist mein Zuhause."

So sicher sich die 20-Jährige über ihre Zukunft in der Musikbranche ist, so unsicher scheint sie sich noch über ihren Sound zu sein. Ihre Musik ist schwer zu verorten, bewegt sich irgendwo zwischen R 'n' B und Afrobeat. Maria möchte sich noch nicht auf eine Musikrichtung festlegen. Sie will sich noch Zeit lassen, um herauszufinden, welcher Sound ihr und ihren Hörern am meisten Spaß macht. Songs zum Mitwippen entstehen aber schon jetzt. Auf melodischen Beats singt Maria mit klarer, warmer und manchmal sanfter Stimme auf Englisch über alles, was sie in ihrem Leben beschäftigt.

Maria ist in ihrem Leben oft umgezogen. Geboren wurde sie in Nigeria, ihre frühe Kindheit verbrachte sie in Portugal. Erst 2014 kam sie nach Deutschland. Ihr ständiger Begleiter bei allen Umzügen war die Musik. Schon im Kindergarten und der Schule sang sie gerne und viel. "Ich habe eigentlich mein ganzes Leben lang Musik gemacht", sagt sie. Mindestens genauso vielfältig wie ihr Sound sind deshalb die Themen in ihren Songs. "Red Room" - ihr erstes Musikvideo und ihr musikalisches Debüt - war eine Liebeserklärung an jemanden, in den sie damals verliebt gewesen sei, sagt Maria und lacht verlegen. Kein Wunder, denn der Song ist genau wie ihre zweite Single "On your Mind" aufgeladen mit Anspielungen an Verlangen und Lust. In "Shakara" hingegen, ihrer dritten im vergangenen Jahr veröffentlichten Single, beschäftigt sie sich mit Angeberei. Ein Thema, das sie vor allem aus ihrem Geburtsland Nigeria kennt.

Auch ihr Künstlername hat mit ihren Wurzeln zu tun. Wonuola leitet sich aus dem Nigerianischen ab und bedeutet übersetzt so viel wie "Kind, das Glück ins Leben bringt". Das hat sich Maria auch für ihre Musik vorgenommen. Die soll nämlich vor allem eins bringen: Spaß beim Zuhören.

Wonuola

  • Stil: R'n'B
  • Besetzung: Maria Omowonuola Ferreira
  • Seit: 2020
  • Aus: München
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