Bakterien:Legionellen im Nordbad entdeckt

Wann das Bad geöffnet wird, entscheidet sich voraussichtlich am Montag. (Foto: Stephan Rumpf)
  • Nachdem im Nordbad an der Schleißheimer Straße Legionellen entdeckt worden sind, haben die Stadtwerke das Schwimmbad geschlossen.
  • Eine gesundheitliche Gefährdung der Badegäste könne zwar "nicht hundertprozentig ausgeschlossen" werden, sagte Stadtwerke-Sprecher Michael Solić.
  • Es gebe bislang aber keinen Hinweis auf einen Krankheitsfall.

Von Thomas Schmidt

Im Nordbad an der Schleißheimer Straße sind Legionellen entdeckt worden, die Stadtwerke haben das Schwimmbad zur Sicherheit geschlossen. Wann es wieder geöffnet werden kann, entscheidet sich voraussichtlich an diesem Montag.

"Wir gehen davon aus, dass zu keiner Zeit eine Gefährdung der Badegäste bestand", sagte Stadtwerke-Sprecher Michael Solić. "Und wir haben auch sofort Maßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit weiter zu gewährleisten." Die stäbchenförmigen Bakterien können, wenn sie in zerstäubtem Wasser eingeatmet werden, eine schwere Lungenentzündung auslösen.

Wasser erhitzt, Hähne durchgespült

Das Bad wurde bereits am vergangenen Mittwoch geschlossen, zunächst wegen einer kaputten Leitung zu den Duschen, berichtet Solić. Unabhängig davon seien Wasserproben entnommen worden - das geschehe regelmäßig etwa alle sechs Monate. Der letzte Befund im April sei noch sauber gewesen, nun aber entdeckten die Chemiker Legionellen im Wasser. Die Stadtwerke informierten die Behörden - und das Nordbad blieb geschlossen.

Um die Erreger abzutöten, habe man das Wasser im gesamten Bad auf 70 Grad erhitzt, alle Wasserhähne durchgespült und Chlordioxid eingesetzt. Die "thermische Desinfektion", also das Erhitzen des Wassers, werde ohnehin einmal pro Monat durchgeführt. Als weitere Vorsichtsmaßnahme habe man nun Sterilfilter in die Duschköpfe eingebaut. Anschließend seien erneut Proben entnommen worden. Das Ergebnis soll an diesem Montag vorliegen. Der Legionellen-Befund ist durchaus ungewöhnlich. "Ich kann mich nicht erinnern", sagt Solić, "dass so was schon mal vorgekommen ist."

© SZ vom 23.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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