Prozess in München:Sohn tötet Mutter mit 23 Axtschlägen

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Der 21-Jährige Angeklagte unterhält sich im Gerichtssaal des Landgerichts München I mit seinem Anwalt Ömer Sahinci (rechts). (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Vor Gericht schildert der 21-Jährige emotionslos, er habe sich selbst das Leben nehmen und vorher seine Eltern töten wollen, "damit sie nicht traurig sind". Aktuell sitzt der Angeklagte im Gefängnis - und nicht in der Psychiatrie.

Von Susi Wimmer

Im Gerichtssaal ist es mucksmäuschenstill, die Blicke im Zuschauerraum changieren von Entsetzen zu Ungläubigkeit und wieder zurück. Marcel L. (Name geändert) sitzt vor der 1. Jugendstrafkammer am Landgericht München I und ist bemüht, höflich und korrekt zu schildern, wie er seiner Mutter mit einer Axt mindestens 23 Schläge auf Kopf und Gesicht versetzte und wie sie noch sagte "Du bringst mich um". Nähere Einzelheiten kann der 21-Jährige nicht mehr nennen, "es ist keine schöne Erinnerung, versteht sich", erklärt er dem Richter. Er habe sich selbst das Leben nehmen wollen, und, damit seine Eltern deshalb nicht traurig sein müssten, habe er zuvor sie töten wollen. Weil, wenn er dann eh tot sei, habe er vorher etwas ausprobieren wollen: einen Mord.

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