Ausbau:Bauarbeiten auf dem Autobahnring Ost beginnen

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Hier wird die Ostumfahrung in den kommenden Jahren ausgebaut. (Foto: N/A)
  • Am Montag beginnen die Arbeiten für den achtspurigen Ausbau der A 99 zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning.
  • Die Bauarbeiten sollen bis 2019 dauern - bis dahin wird mit Dauer-Staus auf der Ostumfahrung gerechnet.
  • Die A 99 ist eine der meist befahrenen Autobahnen Europas, im Schnitt sind hier täglich etwa 140 000 Fahrzeuge unterwegs.

Von Martin Mühlfenzl, München

Für die Autobahndirektion Südbayern ist es nur der "Auftakt", für die Autofahrer wird es eine drei Jahre lange Belastungsprobe. An diesem Montagnachmittag wird Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Startschuss für den achtspurigen Ausbau der A 99 zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning geben. Bis 2019 wird hier eine "komplett neue Autobahn" gebaut, sagt Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion. "Aber wir denken und planen natürlich schon weiter. Die A 99 soll bis zum Kreuz Süd ausgebaut werden."

Die A 99 ist eine der meist befahrenen Autobahnen Europas, im Schnitt sind hier täglich etwa 140 000 Fahrzeuge unterwegs; in den Ferien sogar mehr als 165 000 Fahrzeuge. Bisher versuchten die Verkehrsplaner, diesem enormen Verkehrsaufkommen im Norden mit der zeitweisen Freigabe des Seitenstreifens Herr zu werden - die A 99 wurde also bisher schon teilweise als achtspurige Trasse genutzt. Der nun bevorstehende Ausbau ist daher faktisch eine Erweiterung auf zehn Spuren, schließlich soll auch künftig der Seitenstreifen befahren werden können, sagt Pressesprecher Seebacher: "Das ist technisch möglich und in den Planungen auch so durchgespielt worden."

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Die Autofahrer, lässt die Autobahndirektion unmissverständlich verlauten, werden sich in den kommenden drei Jahren auf Staus einstellen müssen, sieben Kilometer lang ist der zu erweiternde Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning und dem Kreuz Nord. Die vorbereitenden Arbeiten, sagt Seebacher, seien bereits im Gange; im Frühjahr 2017 wird schließlich mit der "Bauphase 1" begonnen: Dann wird zunächst die Fahrbahn in Richtung Norden von der Isarbrücke bei Unterföhring bis zum Autobahnkreuz erneuert. Der Verkehr wird in dieser Zeit auf die Fahrbahn in Richtung Salzburg verlegt und auf jeweils zwei Spuren reduziert.

Im Jahr 2018 wird schließlich die Fahrbahn zwischen Autobahnkreuz München Nord und der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning neu aufgelegt und in dieser Zeit der Verkehr auf die Trasse in Richtung Norden verlegt. In der letzten Phase wird noch das Teilstück zwischen der Anschlussstelle und der Isarbrücke neu gebaut. Die Kosten für den achtspurigen Ausbau in diesem Teilbereich werden auf etwa 153 Millionen Euro geschätzt, für den kompletten Ausbau bis zum Kreuz Süd rechnet das Bundesverkehrsministerium - Stand heute - mit bis zu 400 Millionen Euro.

Allerdings ist der Ausbau dieses Abschnitts noch nicht genehmigt, wann eine Entscheidung fällt, ist nicht absehbar. Die Autobahndirektion hofft, 2019 nach Ende des ersten Bauabschnitts nahtlos weiterarbeiten zu können.

Arbeiten von außen nach innen

"Die Kosten sind etwas angestiegen, da aufgrund neuer rechtlicher Vorgaben alle Brücken saniert oder gleich neu gebaut werden müssen", sagt Seebacher. Das gilt auch für die Rampe, die den Verkehr von der A 9 von Nürnberg kommend auf die Ringautobahn leitet. Diese Aufgabe erfüllt während der Bauarbeiten eine Behelfsrampe. Die Bauarbeiten selbst werden auf der A 99 von außen nach innen erfolgen. Beim Bau der Autobahn, sagt Seebacher, hätten die Planer mitgedacht und einen äußerst breiten Mittelstreifen angelegt. "Davon profitieren wir heute und legen die zusätzlichen Spuren innen an. Außerdem hat uns das komplizierte Grundstücksverhandlungen und Kosten gespart."

Über neue Lärmschutzmaßnahmen dürfen sich an der A 99 vor allem die Bewohner der kleinen Auensiedlung im Stadtteil Fröttmaning freuen, die eingekeilt zwischen der A 9, der A 99 und dem Klärwerk Gut Großlappen unter einer Lärmbelästigung zu leiden haben, die weit über den Grenzwerten liegt. Hier sollen bis zu acht Meter hohe Lärmschutzwände Besserung bringen. Zudem wird auf der A 99 ein neuer Flüsterbelag aufgebracht, der an sich schon eine wirksame Lärmschutzmaßnahme darstellt, sagt Seebacher. Weitere, langwierige Baustellen schließt die Autobahndirektion in diesem Bereich aus. "Drei Jahre, das war es dann", sagt Seebacher. "Mehr als acht Spuren ergeben keinen Sinn."

© SZ vom 12.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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