Ausstellung:Wasserwelten

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Beeindruckende Bilder und überraschende Fakten im Museum Mensch und Natur

Von Martina Scherf

Welche Gewalt Wasser ausüben kann, haben Alpenbewohner erst wieder erlebt: Lawinen und Murenabgänge stellen tödliche Gefahren dar. Der Klimawandel wird das verschlimmern, sagen Geologen. Auf welch wunderbare Weise aber Wasser Landschaften formt, das zeigen die Fotografien von Bernhard Edmaier, zu sehen in der neuen Sonderausstellung des Museums Mensch und Natur.

Was ist überhaupt Wasser? Wie verbinden sich Wasser- und Sauerstoff zu H₂O, und warum ist diese Verbindung die einzige in der Natur, die in allen drei Aggregatzuständen vorkommt: flüssig, fest und gasförmig? Weshalb müssen Nudeln auf dem Mount Everest länger kochen als im Tal? Solche Fragen beantworten Wissensstationen in der Ausstellung. Dem kleinen Team des Museums mit seinen hauseigenen Werkstätten ist es wieder einmal gelungen, Wissenschaft so anschaulich, multimedial und interaktiv zu vermitteln, dass Kinder ebenso bereichert nach Hause gehen wie Erwachsene. Bei der Eröffnung in Schloss Nymphenburg jedenfalls buddelten auch die anwesenden Experten hingebungsvoll im Sand, um Gletschermoränen zu formen - letztlich ist Sand ist nichts anderes als durch Wasser und Geröll zerriebenes Gestein.

Die großformatigen Aufnahmen von Bernhard Edmaier - es sind auch ganz neue Bilder dabei, etwa von der Tiroler Ache - sind zu Wandtableaus zusammengestellt, sie wirken wie ein riesiges Buch der Erdgeschichte, in dem Betrachter staunend lesen. Edmaier dokumentiert seit mehr als 25 Jahren die Oberfläche der Erde. Seine Luftaufnahmen haben weltweit Aufsehen erregt und dienen auch der Wissenschaft als Anschauungsmaterial. Von den glutroten Wüsten Australiens über die Eiswelten Alaskas bis zu den grün schillernden Auen der bayerischen Heimat reichen die Motive des Fotografen und Geologen. Für seine Diplomarbeit musste er einst Moränen fotografieren, heute hängen seine Bilder auch in Kunstgalerien. Sie muten wie abstrakte Gemälde an und sind doch Abbilder der Natur, einer Natur, die im steten Wandel begriffen ist.

Wasser - wie es unsere Erde formt. Museum Mensch und Natur, Schloss Nymphenburg (Nordflügel), bis 3. Juni, Di. bis Fr. 9-17, Do. 9-20, Sa./So. 10-18 Uhr. Der Bildband "Wasser" ist im Prestel-Verlag erschienen

© SZ vom 27.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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