Aubing/Freiham:Gräber-Mangel

Ökumenischer Rat befürchtet "Bestattungstourismus"

Der Ökumenische Rat für Aubing, Neuaubing, Westkreuz und Lochhausen fordert "dringend" die Abschaffung der 20-jährigen Residenzpflicht für den Aubinger Friedhof. Nur dann sei es auch den künftigen Bewohnern Freihams möglich, dort in den kommenden 20 Jahren begraben zu werden, erklärt Ratssprecher Klaus Bichlmayer. Andernfalls werde das städtische Konzept, den Aubinger Friedhof auch für Freiham zu nutzen, "ad absurdum geführt". Die Folge wäre ein "Bestattungstourismus, den ein verantwortlich handelnder Stadtrat nicht wirklich den Bürgern zumuten kann".

Die Kritik, adressiert an Oberbürgermeister Dieter Reiter, die Stadträte Johann Sauerer (CSU) und Katrin Habenschaden (Grüne) sowie den Aubinger Bezirksausschuss, ist nicht neu. Der Ökumenische Rat, ein christliches Gremium, dem sieben evangelische und katholische Kirchengemeinden im Münchner Westen angehören, hat in den vergangenen Monaten bereits mehrfach seine Vorstellungen bezüglich der Bestattungspolitik im Münchner Westen geäußert.

Am besten fände es das Gremium nach wie vor, für Freiham einen eigenen Friedhof zu errichten, etwa in der Nähe der geplanten Kleingartenanlage. Idealerweise mit Bestattungsmöglichkeiten auch für Muslime. Diese Variante jedoch ist von städtischer Seite aus derzeit nicht vorgesehen. Die Kommune, erklärt Rathaus-Chef Reiter, habe planungsrechtlich anderweitig vorgesorgt. Laut OB Reiter soll der Aubinger Friedhof für die Bürger Freihams um etwa 12 000 Quadratmeter auf 5,9 Hektar vergrößert werden. "Auf diesen Erweiterungsflächen können je nach Belegungsdichte und Grabart zwischen 1200 und 1600 Gräber entstehen." Die Sorge des Ökumenischen Rats, es könne auf dem künftigen Friedhof Aubing-Freiham an Gräbern mangeln, teilt Reiter nicht: "Die örtliche Bestattungsquote beträgt für den Friedhof Aubing etwa 55 Prozent."

© SZ vom 19.09.2018 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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