Aubing/Freiham:Ein Verkehrskonzept für den Münchner Westen

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Die Stadtverwaltung will nun die seit langem erhobenen Forderungen nach einer Rahmenplanung erfüllen

Von Ellen Draxel, Aubing/Freiham

13 Anträge und Empfehlungen aus dem Stadtrat sowie von Stadtteilgremien und Bürgern aus dem Münchner Westen haben gefruchtet: Das Planungsreferat will ein Verkehrskonzept inklusive einer Stärken- und Schwächenanalyse für den Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied aufstellen. Vorgesehen ist, Handlungsziele auszuarbeiten und Nachbargemeinden wie Germering und Gröbenzell gegebenenfalls in die Planung mit einzubinden.

Das Konzept, für dessen Bearbeitung die Verwaltung ein Jahr veranschlagt, soll außer dem Individualverkehr auch den Fuß- und Radverkehr und insbesondere den öffentlichen Nahverkehr detailliert unter die Lupe nehmen. Vorgesehen ist außerdem, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie eine Verbindung zwischen der Alto- und der Lochhausener Straße in Form einer Unterführung auf Höhe des S-Bahnhofs Lochhausen zu untersuchen. Eine Unterführung an dieser Stelle würde helfen, Schleichverkehr im Straßennetz von Kleiber- und Vestastraße zu vermeiden und den Knotenpunkt Sumpfmeisenweg/Lochhausener Straße zu entschärfen.

Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied, der ein solches Gesamtkonzept seit Jahren fordert, begrüßt die Absicht der Verwaltung. Das "Problem" sei nur, so die Lokalpolitiker, dass die Grundlagen, nach denen ein Gutachten erstellt werden soll, teils eklatante Mängel aufwiesen. Der Entwurf einer Beschlussvorlage zur Vergabe von Beratungsleistungen, der dem Gremium zur Anhörung vorgelegt wurde, zeigt etwa ein "engmaschiges" Radverkehrsnetz als Parameter für die Untersuchung - doch dieses Netz, kritisiert die Vorsitzende des Unterausschusses Verkehrsinfrastruktur, Karin Binsteiner (Grüne), existiere "aktuell so nicht".

Im Gebiet Freihams beispielsweise seien Radrouten wie der Freihamer Weg noch eingezeichnet, die es künftig aber nicht mehr geben werde, weil die Straße aufgelöst wird. Oder man finde Radwege entlang den Bahntrassen, die jedoch aufgrund ihres baulichen Zustandes nicht benutzbar seien. "Von einem engmaschigen Radverkehrsnetz zu sprechen, täuscht einen hohen Anteil an Radverkehr vor", so Binsteiner. In Wirklichkeit gehöre Aubing-Lochhausen-Langwied zu den Stadtbezirken mit dem geringsten Radverkehrsanteil aufgrund der fehlenden sicheren Verkehrsverbindungen.

Bei der Verkehrsanalyse dürften nicht nur Wünsche eine Rolle spielen, es müssten auch die konkreten Gegebenheiten an Ort und Stelle und die Planungen berücksichtigt werden.

© SZ vom 26.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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