Aubing:Familiendrama an Weihnachten: 85-Jähriger tötet seine Frau

  • Ein 85-Jähriger hat am zweiten Weihnachtsfeiertag erst seine Frau umgebracht und dann versucht, sich das Leben zu nehmen.
  • Der Sohn findet beide in der Wohnung. Über Tatmotiv und Tathergang macht die Polizei derzeit keine Angaben.
  • Erst im August hatte es in unmittelbarer Nachbarschaft einen ähnlichen Tötungsfall gegeben.

Von Martin Bernstein, München

Ein Familiendrama hat sich an Weihnachten im Münchner Stadtteil Aubing ereignet. Dort hat in der Nacht zum zweiten Feiertag ein 85-jähriger Mann seine ein Jahr jüngere Ehefrau umgebracht und anschließend versucht, sich selbst zu töten. In unmittelbarer Nachbarschaft war erst vor vier Monaten eine ähnliche Tat geschehen.

Am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertages war der Rentner in seiner Wohnung von seinem Sohn, der in der anderen Hälfte des Doppelhauses wohnt, verletzt und stark blutend gefunden worden. Die Frau lag tot in der Wohnung. Die Mordkommission ermittelt jetzt wegen Totschlags. Zum Tathergang und zur Motivlage könnten derzeit noch keine Angaben gemacht werden, hieß es am Dienstag.

Der verletzte 85-Jährige wurde zunächst in eine Klinik eingeliefert. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der Ermittlungsrichter einen Unterbringungsbefehl gegen den 85-Jährigen. Paragraf 126a der Strafprozessordnung sieht die einstweilige Unterbringung in der Psychiatrie vor, wenn dringend angenommen werden muss, dass "jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder verminderten Schuldfähigkeit begangen hat und dass seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt angeordnet werden wird".

Knapp hundert Meter vom Tatort entfernt hatte sich Ende August in der Parallelstraße eine ähnliche Tragödie ereignet. Ein 81-jähriger dementer Mann hatte dort seine drei Jahre ältere Ehefrau in der gemeinsamen Doppelhaushälfte am Rand der Aubinger Lohe getötet. Anschließend berichtete der völlig verwirrte Mann den Nachbarn, was er getan hatte. Die Frau hatte ihren an Alzheimer erkrankten Mann alleine gepflegt.

© SZ vom 28.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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