Konzertkritik:Am Ende alles gut

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Das letzte Preisträgerkonzert des ARD-Wettbewerbs 2021 überzeugt mit glänzenden und glücklichen Gewinnern

Von Harald Eggebrecht, München

Auch wenn es in der Pause noch immer keine Gastronomie im Herkulessaal gab, war die Angeregtheit des Publikums und seine Freude an der Musik und den glänzenden jungen Preisträgern des ARD-Wettbewerbs 2021 zu spüren. Ob Horn oder Violine, ob Klavierduo oder Gesang, in jeder Kategorie gab es einen ersten Preis. Das letzte Konzert dieses Wettbewerbs konnte das überzeugend beweisen.

Nach der Begrüßung durch Reinhard Scolik, den Programmdirektor Kultur im BR, der seiner Erleichterung über den diesjährig stattgehabten Wettbewerb Luft machte, nachdem 2020 Corona zum Opfer fiel, blies der Schweizer Pascal Deuber, Jahrgang 1992, der schon Solohornist der hiesigen Staatsoper ist, das 2. Hornkonzert von Richard Strauss ausgesprochen elegant. Mochte der Kopfsatz für ihn, das BR-Symphonieorchester und seinen Dirigenten Radoslaw Szulc noch der Aufwärmung dienen, so gelangen das Adagio wunderbar lyrisch gesungen und das Finale keck, doch nie brachial. Das Geister Duo der französischen Pianisten David Salmon und Manuel Vieillard bot Wolfgang Amedé Mozarts Konzert KV 365 voller Lust am theaterhaften Dialog nicht nur mit dem Klavierkollegen, sondern auch mit dem Orchester. Das klang immer lebendig, pointiert und spannungsvoll.

Nach der Pause spielte dann Seiji Okamoto, 1994 in Japan geboren, Paul Hindemiths Violinkonzert in herbstlichen Farben und mit leidenschaftlicher Überzeugungskraft. Zum Schluss trat die Sopranistin Anastasiya Taratorkina auf, 1993 in Russland geboren, auf und sang aus Igor Strawinskys "The Rake's Progress" die virtuose und gestalterisch sehr anspruchsvolle Rolle der Anne so glaubhaft wie intensiv. Stimme und Erscheinung, Gestik und Ausstrahlung wirkten frisch, anziehend und frei von divenhaftem Getue. Das bestätigte dann die Arie der Norina aus Gaetano Donizettis "Don Pasquale", die Taratorkina sichtlich Vergnügen bereitete und den Zuhörern auch. Orchester und Dirigent wechselten die verschiedenen Klangwelten erfreulich anstandslos, Maximilian Maier moderierte flüssig. Und am Ende wurden die Preise an die glücklichen und verdienten Gewinner dieser Ausgabe des ARD-Wettbewerbs überreicht.

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