Antrag im Rathaus:Stadt München soll Unisex-Toiletten schaffen

Die Stadträte der Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung (FTB) fordern Unisex-Toiletten in öffentlichen Gebäuden. (Foto: Stephan Rumpf)
  • München soll in öffentlichen Gebäuden Unisex-Toiletten schaffen. Das fordern Stadträte von FDP, Piraten und der Wählergruppe Hut.
  • Das würde das Leben für Inter- und Transsexuelle erleichtern, schreiben sie.
  • Vorbilder gibt es in Berlin.

Wie die Stadträte den Antrag begründen

Die Stadträte der Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung (FTB) fordern Unisex-Toiletten in öffentlichen Gebäuden. Demnach sollen zusätzlich zu Männer- und Frauentoiletten auch Räume für diejenigen geschaffen werden, die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen.

In einem entsprechenden Antrag will die FTB-Fraktion nun von der Stadtverwaltung wissen, inwiefern Unisex-Toiletten bei künftigen Bauvorhaben mitgeplant werden können und wie viel dies kostet. München könnte damit dem Vorbild Berlin folgen, wo bereits Unisex-Toiletten eingerichtet wurden.

Was der Deutsche Ethikrat zum Thema sagt

Die Fraktion, zu der Politiker von FDP, Piraten und der Wählergruppe Hut gehören, führt an, der Deutsche Ethikrat nenne die "tägliche Entscheidung zwischen den Geschlechtern zum Beispiel auf öffentlichen Toiletten" als eine der Hürden im Alltag für Intersexuelle.

Außerdem müssten Transsexuelle, "deren Geschlecht sichtbar nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht, sich bei jedem Gang zur Toilette entweder dem Geschlecht ihres Körpers zuordnen oder sich dem Risiko aussetzen, auf der anderen Toilette als fremder Eindringling wahrgenommen und konfrontiert zu werden".

Im Übrigen könnte durch Uniseextoiletten das Problem gelöst werden, dass Frauen bei überfüllten Toiletten nicht auf Männertoiletten ausweichen müssten.

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© SZ vom 10.07.2015 / gla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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