Altstadt:Zu nah am Dom

Wiesnwirt Able muss für seine neue Freischankfläche Abstand einhalten

Seit Kurzem gehört Siegfried Able als Chef des Marstallzelts zum ehrwürdigen Club der großen Wiesnwirte. Bald eröffnet der Gastronom auch sein erstes Innenstadt-Lokal an der Kaufinger Straße 24/Ecke Liebfrauenstraße. Wenn man so will, im Schatten des Doms. Die Rede ist von einem "Restaurant auf höherem qualitativen Niveau". So umschreibt es jedenfalls der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Altstadt-Lehel, Wolfgang Püschel (SPD). Weil der Wirt dem Gotteshaus mit seiner beantragten Freiflächen-Möblierung zu nahe rücken wollte, haben die Stadtteilpolitiker ihm jetzt Einhalt geboten. "Herr Able hat eine riesige Freischankfläche beantragt, an sich kein Problem", konstatiert Stefan Blum (CSU). "Aber er geht mit einer Reihe über die Rinne. Das lehnen wir ab."

Die Rinne, so definiert es Püschel später, ist eine Ablauf-Rinne, eine Vertiefung in der Pflasterung. "Vor über zehn Jahren haben wir in Absprache mit der Polizei geregelt, dass innerhalb dieser Grenze keine Freischankflächen stehen dürfen - als klare Linie für alle umliegenden gastronomischen Betriebe." Damit bleibe sowohl ausreichend Platz für Umzüge wie an Fronleichnam um den Dom, gleichzeitig erlaube es, das christliche Bauwerk mit ein paar Schritten Abstand ungehindert in Augenschein nehmen zu können. "Ich hab' schon mit Able telefoniert", sagt Püschel am Tag nach der Ausschuss-Sitzung. "Es geht in Ordnung." Wegfallen würden mit dessen äußerster Möblierungs-Reihe etwa sieben Tische mit je vier Stühlen - insgesamt etwa ein Viertel der gesamten Freischankfläche. Einer Bestuhlung bis zur "Rinne" stimmt der BA schlussendlich zu.

© SZ vom 22.05.2017 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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