Altstadt:Warnung vor den Engpässen

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Bezirksausschuss sieht Probleme bei neuer Radweg-Route durch die Innenstadt

Von Alfred Dürr, Altstadt

Kann die neue Radweg-Route durch die Altstadt funktionieren? Beim Planungssprecher des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel, Wolfgang Püschel (SPD), mehren sich vor allem wegen der jüngsten Entwicklungen an der Alfons-Goppel-Straße die Zweifel. "Fahrradfahrer und Busse werden sich dort unweigerlich in die Quere kommen", prophezeit Püschel.

Seit Februar ist der Marienplatz für Radfahrer gesperrt. Die neue Route für Radler verläuft vom Odeonsplatz aus durch den Hofgarten über die Alfons-Goppel-Straße und die Falkenturmstraße in die Sparkassenstraße. Von dort geht es weiter über die sogenannte Kustermann-Fahrbahn am Viktualienmarkt vorbei zum Rosental. Die Route mündet am Oberanger in das bestehende Radwegnetz. Vor kurzem wurde nun bekannt, dass die Stadt die Busse vom Max-Joseph-Platz und vor der Oper verbannen will. Sie sollen künftig in der Alfons-Goppel-Straße halten. Dort besteht bereits ein Parkplatz für Busse. Außerdem hat das Baureferat mitgeteilt, dass die bisherige Holperpiste für Radler in der Alfons-Goppel-Straße 2017 verschwinden soll. Das Kopfsteinpflaster wird durch Asphalt ersetzt. Künftig müssten die Busse von der Maximilianstraße aus rechts in die Alfons-Goppel-Straße einbiegen und dann nach links auf den Parkstreifen fahren, also die Straße überqueren, sagt Püschel. Da komme es unweigerlich zu Konflikten mit den Radlern, meint er. Das Kreisverwaltungsreferat hingegen sieht keine Probleme. Die Situation dort sei nicht neu: Radfahrer und Busse begegneten sich schon seit längerem auf der Fahrbahn. Man halte es grundsätzlich für sicher und verträglich, beide Verkehrsarten in der Straße zu belassen.

Ein Problem sieht Püschel aber auch direkt am Hofgarten. Das Baureferat hat geprüft, ob die Schranke an der Einfahrt zum Hofgarten entfernt werden kann. Der Freistaat habe der Beseitigung nicht zugestimmt. Also muss der Radverkehr wie bisher seitlich an der Schranke vorbeifahren. Püschel: "Wenn viele unterwegs sind, gibt es einen Engpass." Skeptisch ist er außerdem, ob die Radfahrer die Maximilianstraße sicher queren können. Für die von Norden und von Süden kommenden Radler wurde jeweils ein Aufstellbereich an den Straßenrändern mit roter Farbe markiert, damit Radler sicher in die Falkenturmstraße einbiegen können. Es zeige sich, dass diese Fläche viel zu klein sei, bemängelt Püschel. In der Falkenturmstraße würden die Steinpoller durch schlanke Stahlpoller ersetzt. Aber für den Radverkehr bleibe immer noch zu wenig Platz. Grundsätzlich sei es ein Fehler, dass kein Gesamt-Verkehrskonzept für die Altstadt existiere, sagt Püschel. Die Planer würden sich mit Details beschäftigen, und dann passe vieles nicht mehr zusammen. Außerdem werde der Bezirksausschuss zu wenig einbezogen, wenn es um die Entwicklung der Konzepte gehe. Püschel: "Wir kennen uns mit den örtlichen Gegebenheiten doch am besten aus."

© SZ vom 31.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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