Ganz vergebens waren sie nicht: die Proteste der Bezirksausschüsse Au-Haidhausen und Untergiesing-Harlaching, die Unterschriften von mehr als 5500 Bürgern. Doch zurückgebracht an den Marienplatz haben sie den Bus 52 auch nicht mehr. Der Stadtrat hat am Mittwochabend an seiner Entscheidung festgehalten, den Marienplatz zur reinen Fußgängerzone zu machen. An der Vertreibung des motorisierten Verkehrs - also auch des Busses 52 - hat Rot-Schwarz nicht rütteln lassen. Gegen den Beschluss stimmten Grüne/Rosa Liste, Linke, ÖDP, Hut und Piraten. Eine neue Haltestelle, "Marienplatz Süd", soll die Fahrgäste aber zumindest näher an den Marienplatz bringen.
Von Mitte September bis voraussichtlich März 2017 wird der Metrobus 52 künftig über die Blumenstraße, das Sendlinger Tor, den Oberanger und das Rosental fahren. Die sogenannte Christkindlmarkt-Umleitung, alljährlich im Dezember erprobt, wird beibehalten, bis die Arbeiten an der U-Bahn-Haltestelle Sendlinger Tor die Änderung der Einbahn-Richtung "An der Hauptfeuerwache" zulassen. Von März 2017 an wird der 52er dann über den Rindermarkt mit Wendung am Sendlinger Tor geführt. Wer zum Tierpark will, den führen MVV/MVG zumindest online in die Irre: Der Metrobusnetz-Linienplan enthält nach wie vor noch den alten Stopp des 52er am Marienplatz. Ein Minifahrplan ist online nicht verfügbar.
Der neue Halt Marienplatz Süd wird indessen provisorisch eingerichtet. Die genaue Lage soll die MVG mit allen Beteiligten abstimmen. Vorteil dieses Zusatzstopps im Umfeld des Rindermarkts ist die größere Nähe zu den Schnellbahn-Umsteigebeziehungen unter dem Marienplatz und zum zentralen Münchner Platz.
Trotz fast tropischer Temperaturen waren zur Stadtrats-Beratung 35 Unterstützer der Bürgerinitiative gekommen, die seit Monaten für den Erhalt der Bushaltestelle am Marienplatz eintreten. "Doch alles hat nichts genutzt - die Vernunft hat nicht gesiegt", bilanzierte Sprecherin Melly Kieweg.