Altstadt:Projizierte Porträts

Es geht um Erinnerung. Und um das Sichtbarwerden von jenen jüdischen Mitbürgern in München, die vom nationalsozialistischen Regime ermordet worden sind. Wo haben sie zum Beispiel in der Altstadt oder im Lehel gelebt? Wer waren sie, die Menschen, die ihre Wohnungstür abschlossen und nie wiederkehrten? Der Verein J.E.W.S. Jews Engaged with Students möchte mit einem besonderen Projekt an die Opfer erinnern, die im ersten Stadtbezirk gelebt haben, und haben dafür im Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel um einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro gebeten. Der BA willigte nur allzu gerne ein, denn das Projekt stieß auf Begeisterung. 300 Adressen haben die Antragsteller von jüdischen Bürgern im Stadtbezirk ausfindig gemacht, haben nach Namen geforscht und nach Schicksalen. 30 haben sie herausgegriffen und ihrem Schicksal nachgespürt. In der Zeit vom 1. bis zum 30. November werden die Porträts der Opfer des Holocaust groß an die Häuser projiziert, in denen sie gelebt haben.

© SZ vom 30.10.2020 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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