Völlig abgehängt von Festnetztelefon, E-Mail und Fax sind seit Mittwoch Kunden der Telekom in der Altstadt. Auch Geldautomaten und Kartenlesegeräte in Geschäften versagten zum Teil ihren Dienst, wie Mitarbeiter einer betroffenen Rechtsanwaltskanzlei berichteten. Die Kanzlei hatte am Mittwoch um 11.20 Uhr bemerkt, dass keine Mandanten und andere Anrufer mehr durchkamen und auch der E-Mail-Kontakt lahmgelegt war. Wer in der Kanzlei anrief, hörte nur immer das Besetztzeichen.
Letztlich behalfen sich die Anwälte, bei denen es auch um dringende Angelegenheiten von Mandanten geht, mit einer Rufumschaltung der Festnetznummer auf die Mobiltelefone, doch allein diese habe schon eineinhalb Tage gedauert, schildert es eine Mitarbeiterin.
Grund für den Ausfall ist nach Angaben der Telekom ein Hauptkabel, das bei Tiefbauarbeiten in der Innenstadt zerstört worden sei. Betroffen seien etwa hundert Kunden im Bereich der Altenhofstraße, des Hofgrabens und der Dienerstraße sowie anderen Straßen, sagt Malte Reinhardt, Pressesprecher der Telekom.
Die Techniker seien seit dem späten Mittwoch damit beschäftigt, den Schaden zu beheben. Die Störungsmeldung sei gegen 16 Uhr eingegangen. Dass es mehr als drei Tage dauert, ein Kabel zu reparieren begründete der Telekom-Sprecher mit der komplizierten Materie. Zunächst müssten die Leitungen gemessen werden, um den Defekt zu finden und genau lokalisieren zu können. Dann müsse das Kabel ausgegraben werden, wozu aber die Genehmigung des Grundstückseigentümers erforderlich sei, den man erst ausfindig machen und erreichen müsse. Erst dann könnten die Techniker mit der eigentlichen Reparatur beginnen. Der beschädigte Teil der Hauptleitung sei am Freitag schon ausgewechselt worden. Seitdem liefen die Spleißarbeiten, bei denen die einzelnen Glasfaser-Kabelenden zusammengefügt werden. Reinhardt geht davon aus, dass die betroffenen Telefone voraussichtlich am Samstagmittag wieder funktionieren.
Um genau welche Baustelle es sich handelt, konnte der Sprecher aus Bonn nicht sagen. Die zuständige Pressesprecherin für Großprojekte der Bahn, Inge Miethaner, sagte, dass es nicht die Arbeiten an der Baugrube im Marienhof gewesen seien. Die Stadtwerke München, die ebenfalls viele Baustellen im Innenstadtbereich haben, wussten ebenfalls von keinem Schaden.