Altstadt:Haltung zeigen

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Alte Akademie: Bezirksausschuss beharrt mehrheitlich auf Fortbestand der Arkaden

Von Alfred Dürr, Altstadt

Mit großer Mehrheit hat der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA) auf der jüngsten Plenumssitzung die Haltung bekräftigt, dass die Arkaden an der Alten Akademie im Zuge der bevorstehenden Modernisierungsmaßnahmen nicht verkleinert beziehungsweise beseitigt werden sollen. Die beiden Vertreter der FDP stimmten dagegen. Es handele sich um eine reine Schaufenster-Aktion, hieß es, denn die Entscheidung im Stadtrat zu den Veränderungen an den Fassaden sei längst gefallen.

Vor einer Woche hatte es bei einer öffentlichen Erörterung über die Umbaupläne für die Alte Akademie bereits heftige Kritik gegen den Beschluss des Stadtrats vom vergangenen Februar gegeben. Demnach wird die Passage entlang der Neuhauser Straße verkleinert beziehungsweise in einem Teilbereich geschlossen. Der Durchgang am Eck zur Kapellenstraße verschwindet ganz. Damit findet die größte städtebauliche Veränderung an der Alten Akademie im Bereich der Neuhauser Straße statt.

Dies dürfe der Bezirksausschuss nicht hinnehmen, sagte Wolfgang Püschel (SPD), der Vize-Vorsitzende des Gremiums. Er stellte seinen ausführlichen Antrag zum Erhalt der Arkaden zur Abstimmung. Die Entscheidung der Stadtratsmehrheit weiche massiv von den Eckdaten des Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan für die Alte Akademie ab, begründete Püschel den Antrag. Außerdem würden die vom Stadtrat selbst beschlossenen Leitlinien zum Bauen in der Altstadt missachtet. Dort werden Arkaden als stadtbildprägendes Element beschrieben. Zu befürchten sei außerdem, dass nun weitere Geschäftsleute in der Altstadt die Durchgänge vor ihren Läden beseitigen wollten, um mehr Verkaufsfläche zu gewinnen.

Jörg Hoffmann (FDP) sagte, das Thema sei doch "politisch längst durch". Es sei nicht zu erwarten, dass die Stadtratsmehrheit aus SPD und CSU ihre Haltung zur Arkadenfrage ändere. Deswegen handele es sich bei der aktuellen BA-Initiative um eine Schaufenster-Aktion.

Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) widersprach dieser Aussage. Im Zuge des laufenden Bebauungsplanverfahrens könnten Einwendungen vorgebracht werden; Verwaltung und Stadtrat müssten dann dazu Stellung nehmen und die Argumente abwägen. Allerdings müsse man seine Position auch schriftlich dem Stadtplanungsreferat vorlegen. Markus Hundemer (CSU) betonte ebenfalls, dass der BA nicht darauf verzichten sollte, seine Stellungnahme abzugeben, "obwohl die Mehrheiten im Stadtrat klar sind".

Die Unterlagen, aus denen sich Interessierte über die Planungen zur Alten Akademie und deren Auswirkungen informieren können, liegen noch bis zum 3. August an verschiedenen Stellen aus. Beim Stadtplanungsreferat, Hochhaus an der Blumenstraße 28b, im Raum 071 (Montag mit Freitag von 6.30 bis 18 Uhr). Außerdem bei der Bezirksinspektion Mitte, Tal 31 (Montag, Mittwoch, Freitag von 7.30 bis 12 Uhr, Dienstag von 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Donnerstag von 8.30 bis 15 Uhr). Und schließlich bei der Stadtbibliothek am Gasteig, Rosenheimer Straße 5 (Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 11 bis 16 Uhr).

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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