Altstadt:Durchfahrt verboten

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Hochbrückenstraße wird in Höhe des Spielplatzes dauerhaft gesperrt

Von Julian Raff, Altstadt

Seit vor einem halben Jahr die Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring eröffnet wurde, ist der Weg frei für den Neubau eines Wohn- und Geschäftskomplexes auf dem Gelände des jetzt nach und nach abgerissenen Fina-Parkhauses zwischen Neuturm-, Hochbrücken- und Hildegardstraße (Projektname "Hilde"). Für den umfangreichen Tiefbau ist dabei das dem Parkhaus südlich vorgelagerte, 25 Meter lange Teilstück der Hochbrückenstraße für den Verkehr gesperrt. Nach dem Willen des Stadtrates soll es dabei auch nach Ende der vierjährigen Bauzeit bleiben, obwohl manche Anwohner dies für einen Schildbürgerstreich halten.

Der Bezirksausschuss (BA) beziehungsweise sein fünfköpfiger Ferienausschuss schließt sich mehrheitlich dem Stadtratsvotum an und billigt die "Einziehung" des Abschnitts als Ortsstraße, sprich die Herausnahme aus dem städtischen Straßennetz. Eigentlich eine nachgereichte Formalie, trotzdem verweigerten Stefanie Wagner-Schroiff (FDP) und Stefan Blum (CSU) ihre Zustimmung. Vor allem Letzterer verbindet mit dem Votum die Hoffnung auf einen nachträglichen Sinneswandel im Rathaus. Als Betreiber der traditionsreichen Hofbräu-Kunstmühle an der Neuturmstraße gehört Blum zu den alteingesessenen Nachbarn der künftigen Großbaustelle und ist im Graggenauer Viertel entsprechend vernetzt. Anwohner und Geschäftsleute hatten mehrfach vergeblich gegen die Verkehrsberuhigung protestiert, die ihrer Ansicht nach, das von engen Straßen geprägte Viertel zerschneidet, über die vorherrschenden Einbahnstraßen lange Umwege erfordert und so letztlich das Verkehrsaufkommen sogar steigert.

Als Beispiel nennt Blum die Zufahrt vom Haupteingang des Nobelhotels Mandarin Oriental an der Neuturmstraße zur künftigen Tiefgaragenzufahrt des Komplexes an der Hildegardstraße. Statt rund 200 Meter ums Karree, müssten die Karossen der Hotelgäste nach dem Aussteigen und Ausladen über Tal, Altstadtring und Hildegardstraße 1,2 Kilometer zur Garage bewegt werden. Ein Umstand, der für Blum zugleich die verzwickte Gemenge- und Interessenlage aufzeigt, schließlich ist das Luxushotel mit dem "Hilde"-Projekt architektonisch und geschäftlich verwachsen.

© SZ vom 01.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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