Allach:Mobile Allee

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In der St.-Johann-Straße sollen acht Bäume in Töpfen stehen

Von Ellen Draxel, Allach

Die St.-Johann-Straße bekommt zwischen den Pfingst- und den Sommerferien eine Wanderbaum-Allee. Vier Wochen lang sollen acht Bäume in Töpfen auf der Nordseite der Straße in Allach aufgestellt werden, um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie die von Wohnhäusern gesäumte Straße zwischen Georg-Reismüller- und Franz-Nißl-Straße begrünt aussehen könnte. Ob letztlich mehr daraus folgt, ist bislang offen.

Die Idee, die Straße mit Bäumen zu bepflanzen, stammt ursprünglich von einem jungen Mädchen. Die Schülerin wohnt auf der Südseite der St.-Johann-Straße und hatte sich gewünscht, aus ihrem Fenster auf Bäume zu blicken. Weil vor ihrer Haustür aber Kabel und Rohre im Boden verlaufen, sind Baumpflanzungen auf dieser Seite der Straße nicht möglich. Denkbar wäre eine Begrünung jedoch gegenüber - vorausgesetzt, die Anlieger sind damit einverstanden. Bisher sind das nicht alle. "Bäume vor der Tür zu haben ist schon ein Mehraufwand, vor allem im Herbst, wenn das Laub herunterfällt", weiß Silvia Gonzalez, die bei der Umweltorganisation Green City die Abteilung Stadtgestaltung leitet, und die Allachs Lokalpolitiker mit der Aufstellung der Wanderbaum-Allee beauftragt haben. Bäume, gibt Gonzalez zu bedenken, bedeuteten aber auch Leben: "Jeder Baum ist ein Lebensraum für Insekten." Angesichts des Klimawandels brauche es heutzutage überall mehr Bäume - auch in Allach.

Die Nachbarn indes stört nicht nur das Laub. Sie haben noch einen weiteren Kritikpunkt: der Parkraum, der bei größeren Baumpflanzungen wegzufallen droht. Acht Bäume, hat die Abteilung Gartenbau im städtischen Baureferat errechnet, könnten auf der Nordseite der St.-Johann-Straße gepflanzt werden. Drei ohne Parkplatzverlust; bei acht Bäumen allerdings müssten vermutlich fünf Stellplätze am Straßenrand weichen. "Mein Job ist es jetzt, mit den Bürgern zu reden", sagt Gonzalez. Sie will sich um die Sorgen der Anwohner kümmern, will wissen, wer in der Straße tatsächlich parkt, Anwohner oder Pendler. Und sie will die Anlieger darüber informieren, dass die Wanderbaum-Allee momentan lediglich ein vierwöchiger Appetizer ist.

© SZ vom 06.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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