München:Alfons Schuhbeck nimmt sich neuen Anwalt

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Alfons Schuhbeck im Oktober 2022 bei der Verhandlung vor dem Landgericht München I. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Kurz vor Haftantritt in der JVA Landsberg engagiert der Koch einen Juristen, der auf Strafvollstreckung spezialisiert ist.

Von Susi Wimmer

Der letzte Kochkurs ist vorüber, und eigentlich müsste Münchens prominentester Koch Alfons Schuhbeck jetzt langsam die Koffer packen. Noch in dieser Woche, so hieß es, müsse er seine Wohnung am Platzl gegen eine Zelle in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech tauschen. Doch für Schuhbeck scheint der letzte Ingwer noch nicht gerieben zu sein: Er hat nun einen neuen Anwalt engagiert, der in Haftangelegenheiten versiert ist: Tobias Pretsch aus der nicht weniger bekannten Rechtsanwaltskanzlei Ufer und Scharf.

Im Oktober letzten Jahres wurde Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vom Landgericht München I zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Der Starkoch hatte Revision gegen das Urteil eingelegt, doch vergeblich. Der Bundesgerichtshof bestätigte im Juni 2023 den Schuldspruch, lediglich die Höhe der Steuerschuld, die eingezogen werden darf, muss neu verhandelt werden.

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Vergangenen Freitag nun stellte die Münchner Staatsanwaltschaft Alfons Schuhbeck über seinen Anwalt die Ladung zum Haftantritt zu. "Binnen weniger Tage" müsse sich der Verurteilte in der Haftanstalt einfinden, hieß es.

Nun wurde bekannt, dass Schuhbeck sich vor dem Haftantritt einen neuen Juristen an die Seite geholt hat. Tobias Pretsch ist vorrangig für alle Bereiche des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts zuständig. Und, so steht es auf der Homepage der Kanzlei, aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Abteilungsleiter der Justizvollzugsanstalt München, liege ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf dem Gebiet der Strafvollstreckung und des Strafvollzugs.

Pretsch hatte auch FC Bayern-Funktionär Uli Hoeneß vertreten, als dieser sich "aus Sicherheitsgründen" dagegen wehrte, seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in der "kleinen" JVA Landsberg anzutreten. Bekanntermaßen musste der ehemalige Mittelfeldspieler dann doch dort einsitzen. Allerdings sind in punkto Haft die Fälle Hoeneß und Schuhbeck nicht vergleichbar. Die JVA Landsberg hatte vor dem Haftantritt des ehemaligen Kickers einen Pressetermin veranstaltet und die Örtlichkeiten von Medienvertretern besichtigen lassen. Daraufhin wollte Hoeneß, dass ihm aus Sicherheitsgründen eine andere JVA zugewiesen wird.

Bei Alfons Schuhbeck könnte es schlichtweg nur darum gehen, dass sich der neue Anwalt Pretsch um alle Angelegenheiten rund um die Haft kümmern sollte. Pretsch selbst teilte lediglich mit, dass er und sein Mandant sich zu keinerlei Presseanfragen äußern werden.

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