Ein Mann ist in München von einer S-Bahn erfasst und getötet worden. Der 21-Jährige war bereits am Samstagmorgen auf den Gleisen nach Hause spaziert, berichtete die Polizei nun. Zwischen den Haltestellen Berg am Laim und Trudering kam ihm ein Zug entgegen. Der Fahrer bremste sofort, als er den Fußgänger sah, konnte einen Zusammenstoß aber nicht mehr verhindern. Der Mann aus dem Landkreis München war sofort tot.
Einen Suizid schließen die Ermittler aus. Die S-Bahnstrecke wurde in beiden Richtungen für fast zwei Stunden gesperrt. Es kam zu Behinderungen im Fern- und S-Bahnverkehr.
Erst Ende Dezember hatte der Tod eines 20-Jährigen eine Diskussion über die Sicherheit der Münchner S- und U-Bahnen ausgelöst. Der junge Mann war in einem S-Bahnhof betrunken auf die Gleise gefallen und dort - vom Fahrer unbemerkt - von einer Bahn überrollt worden, die ihm beide Beine abtrennte. Wenige Tage später starb der junge Mann, der bei seinem Unfall auf dem Heimweg von einer Weihnachtsfeier gewesen sein soll.
An Heiligabend kam es zu einem weiteren schweren Unfall. Zwei Betrunkene hatten sich an einer U-Bahn-Station auf die Bahnsteigkante gesetzt. Die 26 und 40 Jahre alten Männer ließen die Beine über dem Gleis baumeln und wurden von einer einfahrenden Bahn erfasst. Der jüngere Mann erlitt schwere Beinverletzungen, der ältere kam mit leichteren Blessuren davon.
Der Fahrgastverband Aktion Münchner Fahrgäste forderte nach dem tödlichen Unfall des 20-Jährigen ein besseres Sicherheitssystem in den S- und U-Bahnen Münchens, um auf Gleise gestürzte Menschen zu retten. Nach Angaben der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG liegen die Kosten für eine entsprechende Nachrüstung allein der Münchner U-Bahn allerdings im dreistelligen Millionenbereich.