Sexuelle Gewalt:Worte reichen nicht

Woran es im Kampf gegen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen vor allem fehlt.

Von Peter Fahrenholz

Zwischen all den Reden, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält, gibt es natürlich deutliche Unterschiede. Es gibt Reden, in denen er kaum über den Ruhepuls hinauskommt. Bei anderen hingegen merkt man sofort, dass das Thema ihn im Innersten bewegt.

Die Rede, die Steinmeier am Mittwoch bei einem Treffen mit dem "Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" gehalten hat, war eine solche Rede. In eindringlichen Worten hat Steinmeier an die gesamte Gesellschaft appelliert, Kinder und Jugendliche besser vor sexueller Gewalt zu schützen, hinzuschauen, den Opfern zuzuhören und auch bei kleinsten Hinweisen einzuschreiten.

Der vieltausendfache Missbrauch von Minderjährigen und dessen geradezu explosionsartige Darstellung im Netz ist eines der widerwärtigsten Themen, mit denen sich Polizei, Justiz, Verbände, Wissenschaftler und letztlich auch die Politik beschäftigen müssen. Und so wichtig es ist, wenn die Politiker hier klare Worte finden, Gesetze verschärfen, Hilfen versprechen: Das allein reicht nicht. Es muss auch mehr Geld fließen - für mehr Personal in den Kinder- und Jugendeinrichtungen, für mehr Forschung und für mehr Spezialisten, die die Abgründe des Internets durchkämmen.

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