Gesellschaft:Miteinander reden und reden

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Ein Workshop zum Thema Demokratie, wie ihn hier Schauspieler Jürgen Albrecht am Sophie-Scholl-Gymnasium in Oberhausen gibt, kann ein Beitrag zum Aufbau einer offenen gleichberechtigten Gesellschaft sein. Reichen wird das aber nicht. (Foto: Kerstin Boegeholz/IMAGO/Funke Foto Services)

Antisemitische und rassistische Anfeindungen zeigen, dass dringend mehr demokratische Verständigung notwendig ist. Auch wenn das sehr ungemütlich wird.

Kolumne von Carolin Emcke

In "Jenseits von Schuld und Sühne" schreibt der Widerstandskämpfer Jean Améry: "Heimat ist Sicherheit, sage ich. In der Heimat beherrschen wir souverän die Dialektik von Kennen-Erkennen, von Trauen-Vertrauen: (...) Das ganze Feld der verwandten Wörter treu, trauen, Zutrauen, Anvertrauen, zutraulich gehört in den weiteren psychologischen Bereich des Sich-sicher-Fühlens." Das ist seit dem 7. Oktober und den darauffolgenden antisemitischen Anfeindungen und Übergriffen in unseren Städten verloren. Das war nach dem Zivilisationsbruch der Shoah für Jüdinnen und Juden schon zerrissen: das Trauen und Vertrauen. Das Verhältnis von Kennen-Erkennen, in dem entsteht, was sich Heimat nennen lässt. Das war schon einmal verloren.

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