Niger:Früchte des Frusts

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Unterstützer des demokratisch gewählten nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum demonstrieren gegen dessen Absetzung durch Teile des Militärs. (Foto: AFP)

Lange dachte man im Westen, dieses Land sei mittlerweile demokratisch gefestigt. Seit Donnerstag ist klar: Das war Wunschdenken.

Kommentar von Paul Munzinger

"Stabilitätsanker": Diesen schönen Beinamen für Niger setzte im vergangenen Jahr die Bundesregierung in die Welt. Und wer damals bei Experten und Diplomaten aus Deutschland nachfragte, was denn das Land unterscheide von seinen Nachbarn im krisengeschüttelten Sahel (Beiname: Afrikas Putschgürtel), der bekam allerhand gute Gründe präsentiert. Das Land sei demokratisch gefestigt, wie der friedliche Machtwechsel 2021 beweise. Die traditionellen Chiefs seien gut eingebunden. Und das Militär stehe loyal zum Staat.

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:Dem Westen gehen im Sahel die Freunde aus

Niger galt als Stabilitätsanker im Westen Afrikas, auf den die USA und Europa große Hoffnungen setzten. Nun erklärt das Militär die Regierung für abgesetzt. Die wehrt sich - doch der Machtkampf scheint entschieden zu sein.

Von Paul Munzinger

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