Aktuelles Lexikon:Nachtsichtgerät

Ein Apparat, der sichtbar macht, was dem Auge in der Dunkelheit sonst verborgen bliebe.

Von Sara Maria Behbehani

Manche Bilder werden gemacht, um nicht vergessen zu werden. Sie stehen mit dem Moment, der auf ihnen festgehalten ist, für eine ganze Geschichte. So auch das Foto des letzten US-Soldaten, der Afghanistan verlassen hat: Generalmajor Chris Donahue, Kommandeur der 82. Luftlandedivision. Nicht ganz scharf ist dieses Foto, es ist gehalten in leuchtenden Grüntönen - weil aufgenommen durch ein Nachtsichtgerät. Eine Minute vor Mitternacht startete am 30. August das letzte US-Militärflugzeug aus Kabul. Ein historischer Moment, vorher aus Sicherheitsgründen geheim gehalten, im Schutz der Dunkelheit, in der das menschliche Auge nichts mehr erkennen kann. Aber dafür gibt es ja Nachtsichtgeräte, die das Sehen bei Dunkelheit ermöglichen. Bei den Nachtsichtgeräten mit Restlichtverstärkung geschieht das vereinfacht gesagt, indem die aus der Umgebung eintreffende Strahlung mittels einer Photokathode Elektronen befreit. Diese werden durch Hochspannung beschleunigt und treffen mit erhöhter Energie auf einen Leuchtschirm. Dort lösen sie durch ihr Aufschlagen das bekannte grüne Leuchten aus, die Lumineszenz - durch die zugeführte Energie heller als das eingestrahlte Licht. Erstmals eingesetzt wurden sie im Zweiten Weltkrieg. Heute dienen sie nicht nur dem Militär, sondern auch Jägern, Forschern - und manchmal dazu, einen historischen Augenblick festzuhalten.

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