Es ist nicht leicht, ein unrühmlicheres Ende einer Monarchie zu finden als jenes der Hohenzollern. Der letzte Kaiser, Wilhelm II., setzte sich am kalten Herbstmorgen des 10. November 1918 vom Großen Hauptquartier in Spa ins holländische Exil ab. Gestürzt und verjagt hatten ihn die aufständischen Matrosen und Soldaten; sie wollten nicht länger sterben in den Gemetzeln des Ersten Weltkrieges, an dessen Entfesselung der pompöse Großtöner Wilhelm II. erhebliche Mitschuld trug. Einige Nachfahren des Herrscherhauses sind ja heute geschichtsvergessen und dreist genug, Pfründe zurückzufordern, welche ihre Ahnen sich einst durch das Recht des Stärkeren angeeignet hatten. Die Gerichte werden das klären müssen, und solange sie den Staat nicht dazu verpflichten, schuldet die Demokratie diesen Herrschaften gar nichts.
MeinungMonarchien:Verblasster Glanz

Kommentar von Joachim Käppner
Lesezeit: 3 Min.

Die Krise des englischen Königshauses befeuert die Diskussion über den Sinn von Monarchien. Gut möglich, dass sie keine Zukunft haben.
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