Kinderpornografie:Strafmaß runter, zu Recht

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Die Landeskriminalämter finden im Netz immer mehr Kinderpornografie. (Foto: Christoph Hardt/imago images/Future Image)

Justizminister Buschmann will mildere Sanktionen. Das klingt wenig populär, ist jedoch berechtigt.

Kommentar von Constanze von Bullion

Kaum ein Verbrechen ist im Internet so in Mode gekommen wie die Betrachtung vergewaltigter und misshandelter Kinder. 42 075 sogenannte Missbrauchsdarstellungen hat das Bundeskriminalamt 2022 im Netz entdeckt - oder von befreundeten Geheimdiensten entsprechende Hinweise erhalten. Das waren sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zählt man noch die Jugendlichen dazu, die vor laufender Kamera zu sexuellen Handlungen oder aufreizender Nacktheit genötigt wurden, stieg die Zahl auf knapp 50 000 minderjährige Opfer. Seit 2018 haben sich die Fälle verzwölffacht, es ist eine Bilanz des Schreckens. Und jetzt? Soll das Strafmaß bei der Kinderpornografie runter, ausgerechnet.

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Es gab natürlich Applaus, als der Bundestag vor einem Jahr das Strafrecht gegen Kinderpornografie verschärfte. Das Ergebnis: Staatsanwälte müssen jetzt ermitteln, selbst wenn sie sehr genau wissen, dass sie immer häufiger auch die Falschen treffen.

Text: Annette Ramelsberger, Illustration: Stefan Dimitrov

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