Medizin:Wen es jetzt trifft

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Notfälle dulden keinen Aufschub. Doch angesichts der steigenden Zahl schwerer Corona-Fälle stehen die Ärzte nun vor schwierigen Entscheidungen. (Foto: Felix Kästle/picture alliance/dpa)

Die Intensivmedizin in Deutschland steht kurz vor dem Kollaps. Die Gesellschaft steht vor der Frage: Soll eine Krebspatientin nicht operiert werden, weil ein Ungeimpfter das Bett belegt?

Kommentar von Felix Hütten

Das Wort der Stunde in der Intensivmedizin heißt Kollaps. Deutschlands Gesundheitsversorgung brennt. Die Zahl der Sars-CoV-2-Infizierten steigt, das exponentielle Wachstum ist ungebremst. Futter hat das Virus noch genug: Etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland sind ungeimpft. Derzeit gibt es deutschlandweit mehr als 2600 Intensivpatienten, die Zahl verdoppelt sich im Moment alle vier Wochen. Die Überlastung der Kliniken ist kaum mehr aufzuhalten, die Infektionen passieren jetzt gerade, überall. In zahlreichen Krankenhäusern stehen Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte schon jetzt mit dem Rücken zur Wand, sie können kaum noch neue Patienten aufnehmen. Die Berliner Charité etwa kündigte am Mittwoch an, fortan alle nicht zwingend notwendigen Operationen zu verschieben, um Personal für die Corona-Stationen abziehen zu können. Nur, was heißt schon zwingend notwendig?

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