Aktuelles Lexikon:FSME

Gleich zu Beginn des Zeckenstichs wird das FSME-Virus übertragen. (Foto: imago stock&people/imago/blickwinkel)

Eine durch Zecken übertragene Krankheit - in Deutschland noch eher selten, aber auf dem Vormarsch.

Von Berit Uhlmann

Eine Zecke ist nicht wählerisch. Kreuzt ein Mensch ihren Weg, setzt sie ihre Mundwerkzeuge in einer Weise an, die Fachleute als Stich und nicht Biss bezeichnen. Dann saugt das Tier Blut aus dem menschlichen Körper, was nicht schlimm wäre, wenn es dabei nicht gelegentlich Krankheitserreger übertrüge. Dazu gehören jene Viren, die die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen. Meist verlaufen die Infektion ohne Symptome, doch vor allem bei Menschen über 60 Jahre können sie zunächst grippeähnliche Beschwerden und später Entzündungen von Hirn oder Hirnhäuten hervorrufen. Im Extremfall können diese tödlich enden. Die Erkrankungen sind eher selten, 2022 wurden 546 Fälle in Deutschland gezählt. Allerdings werden sie in immer mehr Landkreisen beobachtet, weshalb das Robert-Koch-Institut stets neue FSME-Risikogebiete ausweist wie jetzt in Bayern die Stadt München und den Landkreis Fürstenfeldbruck. Den Menschen dort wird nun eine Impfung empfohlen. Eine gewissen Schutz bieten auch körperbedeckende Kleidung und Anti-Zecken-Sprays. Hängen die Tiere erst einmal am Körper, sollten sie mit einer Pinzette oder einem speziellem Zecken-Instrument entfernt werden. Zwar verhindert das die FSME wahrscheinlich nicht mehr, weil das Virus zu Beginn des Saugvorgangs übertragen wird, aber es kann noch vor einer Infektion mit Borreliose-Bakterien schützen.

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