Nationalismus:Wir doch nicht

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Symbolbild (Foto: ALBERT GEA/REUTERS)

Viele tun so, als bestünden nur noch irgendwelche Hinterwäldler darauf, dass es Nationen gibt. Die aufgeklärten Worte haben nur wenig mit ihrer Politik zu tun.

Gastbeitrag von Karl-Markus Gauss

Von Isaiah Berlin, dem russisch-britischen Philosophen, ist das Bonmot überliefert, eine Nation bestehe aus Menschen, die sich in einem gemeinsamen Irrtum über ihre Herkunft befänden. Das mag richtig sein, denn die Menschen sind nicht fein säuberlich nach Nationen gegliedert auf die Erde gekommen, sondern haben viele Jahrtausende gebraucht, bis sie diese Möglichkeit entdeckten, sich voneinander zu unterscheiden und sich miteinander in Gruppen zu identifizieren. Sind sie auch allesamt historische Erfindungen, sind die Nationen, einmal erfunden, freilich sehr reale und wirkungsmächtige historische Gegebenheiten geworden.

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