Karl-Markus Gauß, geboren 1954 in Salzburg, ist österreichischer Schriftsteller und Essayist. Er ist Herausgeber der Zeitschrift "Literatur und Kritik" und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
MeinungLiteratur
:Ein Wiener Gelehrter und seine Sammlung aus Hunderttausenden Büchern und Einkaufszetteln
MeinungGesellschaft
:Wenn es Zeit ist, zu gehen
Wann ist es um? Ein Fußballtrainer aus Freiburg weiß es, ein Judoka aus Moskau will es gar nicht wissen. Von der Kunst des Abschiednehmens.
MeinungSerbien
:Wie ein Land mit Nationalismus erstickt wird
Über eine Reise durch die prächtige Vojvodina und die zunehmend dringende Frage, warum kulturelle und kulinarische Vielfalt in Europa so wenig wert zu sein scheint.
MeinungMenschheit
:Wenn es um den Tod geschehen ist
Einer hat sich schon vor 56 Jahren einfrieren lassen. Andere wollen die Lebenserwartung praktisch verdoppeln. Und wiederum andere arbeiten am ewigen Leben, auf Erden. Ganz schlechte Idee.
MeinungKolumne
:Kleine Trumps überall
Der Ex-Präsident der USA zieht höhnisch die Miene des Schwerverbrechers, einer seiner Nachahmer hält im argentinischen Wahlkampf eine Kettensäge in die Höhe: Warum das Rabaukentum salonfähig wurde.
MeinungLandschaften
:Die Verhässlichung Österreichs
Es gilt die Regel: Je mehr Natur eine Gemeinde zerstört, umso reicher wird sie. Und so schreitet die Versiegelung der Heimat unseres Autors voran.
MeinungLiteratur
:Das Zeug soll weg
Ein Mann ist gestorben, aber niemand weiß etwas mit seiner Bibliothek anzufangen. Dies unterscheidet Freunde von Gewaltherrschern: Die kennen den Wert von Büchern. Leider.
MeinungKlima und Gesellschaft
:Apokalypserl now
Das Ende ist offenbar nahe, und auf unterschiedlichste Weisen gehen die Menschen damit jetzt um. Manche lassen es aber auch bleiben.
MeinungÖsterreich
:Die Geschichte vom Salzburger Kran
Und außerdem die Geschichte von der FPÖ aus der Steiermark: Man gewöhnt sich irgendwann an Baustellen - und irgendwann an rhetorische Entgleisungen in der Politik. Und dann, eines Morgens ...
MeinungBosnien-Herzegowina
:Das Friedensexperiment einer kleinen Stadt
Brčko, 45 000 Einwohner, an der Save: Nach den ethnischen Kriegen der Neunzigerjahre setzen viele Menschen hier auf eine multiethnische Zukunft. Ihnen mag helfen, dass sich hier nie Hass aufgestaut hatte.
MeinungNationalsozialismus
:Das Gedenken an gestern hat sehr wohl mit der Zukunft zu tun
Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen, weshalb viele das Erinnern an das Schicksal der von Nazis Verfolgten für überflüssig halten. Aber das ist es ganz und gar nicht - wie man gerade in Niederösterreich erleben muss.
MeinungKolumne
:Meine Fakten, deine Fakten
Warum Politiker in Österreich die Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen sogar noch schüren.
MeinungRepublik Moldau
:Sie kommen mit ihren Worten
In der Vielsprachenrepublik Moldau verständigt man sich allgemein auf Rumänisch und Russisch. Doch nun wird wieder die Sprache in den Dienst der Machtpolitik genommen.
MeinungKolumne
:Das weltoffene Wien verdient unser Lob
Wie Österreichs Hauptstadt die deutschnationalen Tagträume der Rechten täglich Lügen straft.
MeinungKrieg in der Ukraine
:Wer ist hier der Feind?
Vorsicht vor der Dämonisierung Russlands, heißt es von der Zuschauerbank bei diesem Krieg gern - derweil beschimpft die russische Führung die Europäer als "Schweine". Einen Angreifer muss man also auch so nennen - wer das nicht tut, tappt in eine sprachpolitische Falle.
MeinungDeutschland
:Ihr habt Besseres verdient, als immer Weltmeister sein zu müssen
Kinderkliniken, Eisenbahnen, anständige Gehälter: Unser österreichischer Autor wünscht den Menschen im Nachbarland zu Weihnachten, sich endlich einmal wirklich etwas gönnen.
MeinungBelarus
:Treffpunkt der Minsker Intellektuellen: das Gefängnis
Über kaum ein osteuropäisches Land ist hierzulande so wenig bekannt wie über Belarus. Sprache ist dort Widerstand - und ein mächtiges Instrument von Menschenrechtlern wie dem diesjährigen Nobelpreisträger Ales Bjaljazki.
MeinungAbschiednehmen
:Wo am Grab gegessen und gefeiert wird
Ein Friedhofsbesuch muss nicht düster sein. In Osteuropa lässt sich lernen: Trauern gehört zum Leben. Nicht nur an Allerheiligen.
MeinungReisebegegnungen
:Der einzigste schöne Ort
Was man auf Reisen in teuren und weniger teuren Hotels über die Menschen und sich selbst lernen kann.
MeinungKolumne
:Du dreimoigimpfta Voitrottl!
In Zeiten der Krise entstehen ganz neue Wort-Ungeheuer - in der Politik oder zum Zwecke der Beleidung. Über Impfneid, Zerstreungsgebot, Risikoreisende und andere Kreationen.
MeinungBahnchaos
:Was ist los mit den Deutschen?
Sie wirken plötzlich tiefenentspannt gegenüber den Widrigkeiten des Alltags. Nicht einmal maßloses Bahnchaos scheint sie noch zu verwundern. Eine Reise durch Deutschlands Süden.
MeinungSprachpolitik
:Der lange Weg der Jenischen
Ein kleines fahrendes Volk in Österreich möchte offiziell als Minderheit anerkannt werden. Die Jenischen haben viele Jahrzehnte der staatlichen Unterdrückung hinter sich. Nun sollen ihre Sprache und Traditionen aufleben.
MeinungBalkan
:Im Reich des Bergschiffs
Eine Erscheinung, die gar keine Erscheinung ist: worauf man unterwegs in Albanien alles stößt. Und warum das Land in die EU gehört. Und warum nicht.
MeinungKrieg in der Ukraine
:Und die Schweiz? Und Belgien?
In der Ukraine sprechen manche Russisch, manche Ukrainisch. Sie sei deshalb kein echter Staat, behaupten manche. Aber was hat Zusammengehörigkeit mit einer gemeinsamen Sprache zu tun - und was nicht?
MeinungKolumne
:Die an der Föhre
Das Spektrum der Corona-Demonstranten, die sonntags in Salzburg lärmen, reicht von Faschisten bis zu Esoterikern. Sie alle eint vor allem eines: der Wille zur unbedingten Unvernunft.
MeinungErnährung
:Essen, so viel wie es nur geht
Heute herrscht das eitle Streben, in der Slim-fit-Generation zu dem Slimmsten und Fittesten zu gehören. Völlerei ist in Misskredit geraten. Warum eigentlich?
MeinungKommunikation
:Mutter Sprache
All die verschiedenen Idiome auf der Welt - Leuten wie Mark Zuckerberg und Elon Musk sind sie nur lästig. Und Linguistinnen stört ein schönes altes Wort. Wie sie irren!
MeinungDiskriminierung von Roma
:Die Verhöhnten
In Tschechien starb kürzlich ein Rom, nachdem Polizisten ihn mit vollem Gewicht auf den Boden gedrückt haben. Der Fall hat ebenso viel Aufmerksamkeit verdient wie der gewaltsame Tod von George Floyd in Minneapolis.
MeinungProtestbewegungen
:Das sind doch keine Rebellen
Rebellen waren einmal Menschen, die für eine bessere Gesellschaft kämpften. Jetzt bezeichnen sich auch jene so, die Corona für eine Verschwörung halten. Warum das nichts mit der Tradition des Aufbegehrens zu tun hat.
MeinungSprache
:Zefix nochmal
Die öffentliche Rede hat sich barbarisiert. Über den Unterschied zwischen einem fluchenden Taxifahrer und einem gehässigen Manager.
MeinungLebenskunst
:Träumer braucht das Land
Wer gerne schläft, galt lange als faul. In Zeiten von Pandemien aber kommt der Bettruhe eine neue Rolle zu. Über die Macht des Schlafes in Kunst und Literatur.
MeinungKolumne
:Staatsschauspiel von Arroganz und Berechnung
Der slowenische Ministerpräsident Janez Janša liebäugelt mit dem autoritären Stil seines ungarischen Kollegen Viktor Orbán. Sein Volk aber wird das nicht mitmachen.
MeinungNationalismus
:Wir doch nicht
Viele tun so, als bestünden nur noch irgendwelche Hinterwäldler darauf, dass es Nationen gibt. Die aufgeklärten Worte haben nur wenig mit ihrer Politik zu tun.
MeinungÖsterreich
:Kalter Stolz
Mit den jüngsten Abschiebungen in Österreich zeigte die Regierung Härte, in einem geradezu beliebigen Fall. Pure Symbolpolitik. Doch zum Verhängnis realer Menschen.
MeinungSüdosteuropa
:Zauber der Vielfalt
Die Republik Moldau wird gerne als unüberwindbar gespaltenes Land beschrieben: in ein prorussisches und ein proeuropäisches Lager. Das ist schön einfach, aber auch ganz schön falsch.
MeinungPolitische Gewalt
:Nennt sie
Wenn Menschen Opfer politischer Gewalt werden, bleiben ihre Namen oft unbekannt. Das soll Schutz geben, kann aber eine Form der Missachtung sein.
MeinungWährung
:Geld ist auch nur eine Geschichte, die wahr wird
Wo sich Fiktion und Realität erfolgreich verbinden, entsteht echte Macht. Unser Kolumnist über die Scheine, die Europa zusammen halten.
MeinungMinderheiten
:Brücken der Hoffnung über die Drau
Eine europäische Geschichte: Österreich und Italien haben es ihrer slowenischen Minderheit nie leicht gemacht - nun gibt es Grund zu feiern.
MeinungÖsterreich
:Abstoßend
Im Wiener Wahlkampf wird gerne die Angst geschürt, die Stadt stehe kurz vor der Übernahme durch das Böse. Dabei sitzt der Feind längst mittendrin.
MeinungOsteuropa
:Denkmalitis
Die hochentzündliche Erkrankung des Erinnerungsvermögens ist im Osten Europas wesentlich weiter verbreitet als im Westen.
MeinungNationalismus
:Macht, Masse und Mythen
In Westeuropa stehen Nationalsymbole oft für Aufbruch, in Osteuropa für Verlust oder Leid. Das Symbol der Europäischen Union aber scheint für nichts so richtig zu stehen. Unser Kolumnist denkt darüber nach, was ein Ort oder ein Gegenstand brauchen, um zur kollektiven Identifikation zu taugen.
MeinungCorona-Krise
:Die Trauergemeinde vom Attersee
Ein guter Freund ist gestorben, der Leichenschmaus wird zu einem Fest des Lebens. So war das vor Corona, so geht das jetzt nicht mehr.
MeinungCoronavirus
:Die Krise ist keine moralische Erziehungsanstalt
Viele glauben, dass mit Corona eine neue Zeit der Solidarität beginnen könnte. Unser Kolumnist hat mit Tschernobyl, Rechtsruck und Anti-Terror-Politik schon einige politische Extremphasen erlebt und ist skeptisch: Die Not taugt nicht zum sozialen Erweckungserlebnis.
MeinungCOVID-19 und Körperkontakt
:Nix "Free Hugs"
Kürzlich fand unser Kolumnist Berühungsaktivismus auf der Straße noch ziemlich befremdlich. Doch in Zeiten Corona-bedingter Kontaktarmut könnte es sein, dass er sich sogar bald die Umarmung von Fremden wünschen wird.
MeinungGesellschaft
:Von Macht und Blutgrätschen
Respekt - er lässt sich einfordern, verschaffen oder erweisen. Letztlich geht es aber immer um die alltägliche Frage: Wer will mit wem wie zusammenleben.
MeinungÖsterreich
:Der Ausverkauf der Heimat Österreich
Das Land debattiert mit gutem Grund über ein Luxusdorf in den Bergen. Die Zukunft eines ehemaligen Konzentrationslagers interessiert die Menschen leider weniger.
MeinungLehrerbewertungen
:Urteilswut im Klassenzimmer
Mit der App "Lernsieg" sollten Kinder ihre Lehrkäfte schnell bewerten. Wem genau nützt das? Die schnelle, indirekte Feedback-Kultur ist das Gegenteil von echter Auseinandersetzung.
MeinungNationalismus im Osten
:Der weite Weg nach Europa
Der europäische Westen sieht sich gern als aufgeklärt und postnational - im Gegensatz zum Osten. Doch wer in die Geschichte schaut, erkennt: Ost und West haben viel mehr gemeinsam, als man denkt.
MeinungPolitik
:Wir Barbaren
Hetzer, die sich gegenseitig Hetze vorwerfen. Politiker die einander keinen Respekt zeigen. Wir brauchen eine globale Kultur der Höflichkeit - denn nur mit ihr lassen sich Gräben überwinden.
MeinungÖsterreich vor den Wahlen
:Konfrontation in Serie
Der Wahlkampf in Österreich sei schmutzig wie nie, heißt es. Doch die Barbarisierung der Politik läuft schon lange. Und am Ende steht die große Wählerbetäubung.