Wenn man Boris Johnson seine Bühne wegnimmt, baut er sich eben eine neue. Er war immer gut im Bühnenbauen, Publikum und Reporter sind ihm überallhin gefolgt, sie haben aufgenommen und verbreitet, was auch immer er zu sagen hatte, und man braucht nicht zu glauben, dass das jetzt nach seinem Rücktritt als Abgeordneter anders sein wird. Boris Johnson hat seine politische Karriere auf bloßem Boris-Johnson-Sein aufgebaut, auf seiner Fähigkeit, Menschen in seinen Bann zu ziehen, wenn er spricht. Immerhin aber ist die britische Demokratie selbst für einen wie ihn zu stark - dass der mehrheitlich aus Tories bestehende Untersuchungsausschuss ihm die absichtliche Lüge im Unterhaus während des Partygate-Skandals nachwies, ist also eine gute Nachricht für Großbritannien. Dass Boris Johnson und seine noch immer vorhandenen Unterstützer das anders sehen, das wiederum ist eine schlechte Nachricht für Rishi Sunak.
Boris Johnson:Der Ex-Premier schadet den Tories
Lesezeit: 2 min
Der Abgeordnete wirft sein Amt hin und versucht via Statement, die Konservativen zu spalten. Sein Kalkül wird wohl nicht aufgehen.
Kommentar von Michael Neudecker
Großbritannien:Johnson geht und wütet
"I'm fucked": Boris Johnson ist zum zweiten Mal zurückgetreten, und zwar voller Zorn. Aber ist es das wirklich, das politische Ende? Vieles spricht dafür, aber nicht alles.
Lesen Sie mehr zum Thema