Gesellschaft:Wenn es Zeit ist, zu gehen

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Einer, der weiß, wann es Zeit ist zu gehen: Freiburgs Trainer Christian Streich. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Wann ist es um? Ein Fußballtrainer aus Freiburg weiß es, ein Judoka aus Moskau will es gar nicht wissen. Von der Kunst des Abschiednehmens.

Kolumne von Karl-Markus Gauß

Vor vielen Jahren hat mich der Zufall auf einen Philosophen gebracht, für den ich, der ich in philosophischen Angelegenheiten ein Dilettant geblieben bin, seither große Sympathie empfinde. Wilhelm Weischedel hat 1933 bei Martin Heidegger mit einem Versuch über "Das Wesen der Verantwortung" promoviert und dies so ernst genommen, dass er, anstatt für eine akademische Karriere zu kuschen, sich während der nationalsozialistischen Ära lieber als Büroangestellter verdingte. In seiner nach 1945 ausgearbeiteten Ethik spielen drei von ihm so bezeichnete "Tugenden" eine besondere Rolle: die "Offenheit" - die den Menschen zur Toleranz befähige, die "Verantwortlichkeit" - die aus ihm ein solidarisches Wesen mache, und schließlich die "Abschiedlichkeit".

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