Varoufakis-Satire von Jan Böhmermann:Alles nur gefälscht?

Okay, es war Satire. Aber Jan Böhmermanns Coup hat mal wieder gezeigt, wie leicht Bilder gefälscht werden können. Wir haben uns einige Ikonen der Prominenten-Gestik nochmal ganz genau angesehen.

Von Kathleen Hildebrand

Josef Ackermanns Victory-Zeichen

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(Foto: picture alliance/dpa; Bildbearbeitung: SZ.de)

Wer hat's gefälscht? Die PDS. Im Jahr 2004, als der Mannesmann-Prozess begann, gab es noch kein Occupy und auch kein Blockupy. Es kam also nur diese Partei in Frage, um gegen Großkapitalisten zu Felde zu ziehen. Die PDS existierte damals noch, führte aber in den Wahlergebnissen auf Bundesebene eine Randexistenz. Da musste was her. Für die Wahlplakate. Was wäre passiert, wenn die Fälschung aufgeflogen wäre? Josef Ackermann wäre bis 2012 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank geblieben. Danach wäre er Verwaltungsratspräsident einer Schweizer Versicherungsgesellschaft geworden und wäre heute Aufsichtsratsvorsitzender der Bank of Cyprus. Mit anderen Worten: nichts anderes als in Wirklichkeit.

Angela Merkels Raute

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(Foto: picture alliance / dpa; Bildbearbeitung: SZ.de)

Wer hat's gefälscht? Wolfgang Schäuble und die Herren von der Troika. Die Sanftmut, die Merkel mit ihrer eigentlichen Standardgeste, dem Herz, so schonungslos offenbart, macht denen nämlich Angst. Wie sollen sie mit so einer gefühlsduseligen Kanzlerin ihre Forderungen an Griechenland durchsetzen? Was wäre passiert, wenn die Fälschung aufgeflogen wäre? Ist sie ja jetzt. Wir sind gespannt!

Mario Balotellis Siegerpose

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(Foto: Reuters; Bildbearbeitung: SZ.de)

Wer hat's gefälscht? Joachim Löw. Eigentlich tat das Tor Balotelli richtig leid. Aber Löw wusste eh, dass es 2012 noch nicht klappen würde mit einem großen Titel. Er wollte die Demütigung durch Balotellis Muskelprotz-Pose als letzten Motivationskick nutzen, um seine Mannschaft zu noch härterem Training anzutreiben - für die WM 2014. Was wäre passiert, wenn die Fälschung aufgeflogen wäre? Vor dem 13. Juli 2014: Joachim Löw hätte zurücktreten müssen. Nach dem 13. Juli 2014: Sein Vertrag wäre bis 2050 verlängert worden.

Michael Jacksons Griff in den Schritt

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(Foto: Paul Barker/Reuters; Bildbearbeitung: SZ.de)

Wer hat's gefälscht? Jacksons Manager. Sie machten sich Sorgen, dass seine Androgynität nicht auf allen Märkten so gut ankommen könnte und rieten ihm immer wieder zu klassischen Männlichkeitsgesten. Prollig in den Schritt fassen wollte Jacko sich aber nicht - deshalb fälschten sie grundsätzlich alle Videoaufnahmen. Was wäre passiert, wenn die Fälschung aufgeflogen wäre? Das Patriarchat wäre schon in den Neunzigerjahren zugrunde gegangen.

Albert Einsteins Zunge

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(Foto: picture-alliance/dpa; Bildbearbeitung: SZ.de)

Wer hat's gefälscht? Einstein selbst. Er wollte das Bild auf T-Shirts, Tassen und Poster drucken lassen, um ein Merchandising-Imperium aufzubauen. Was wäre passiert, wenn die Fälschung aufgeflogen wäre? Die Hello-Kitty-Katze wäre auf noch mehr T-Shirts, Tassen und Postern.

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