Umstrukturierung des Medienimperiums:Murdoch spaltet News Corporation auf

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"Das ist eine unglaublich aufregende Zeit für mich persönlich und für die ambitionierte Zukunft unserer Unternehmen", sagte der 81-jährige Murdoch. "Wir stehen vor großen Herausforderungen in der Medien- und Verlagsindustrie, doch die Möglichkeiten sind größer." (Foto: AFP)

Große Herausforderungen und noch größere Möglichkeiten: Der Medienunternehmer Rupert Murdoch baut seinen Konzern News Corporation kräftig um. Mit getrennten Sparten für Print und Fernsehen will er das Unternehmen zukunftsfähig machen.

Erst wurde nur die Einstellung der iPad-Zeitung The Daily bekannt, jetzt hat der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch weitere Pläne für die massive Umstrukturierung seines Konzerns News Corporation präsentiert. News Corporation soll in zwei separate börsennotierte Gesellschaften aufgespalten werden. Eine wird für den Buch- und Zeitungsmarkt zuständig sein, die andere für den Bereich Film und Fernsehen.

Murdoch präsentierte den Chefredakteur des Wall Street Journal, Robert Thomson, als künftigen Chef der geplanten Buch- und Zeitungssparte. Der 51-jährige werde seinen neuen Posten beim Zeitungszweig am 1. Januar antreten, hieß es.

Alleinherrscher im Verwaltungsrat

Zuvor hatte Murdoch bereits erklärt, dass er als Vorsitzender des Verwaltungsrats beide Bereiche weiter unter seiner Kontrolle behalten werde. In der Bewegtbild-Sparte, die künftig unter dem Namen Fox Group firmiert, wird der Australier zudem als Vorstandschef die Geschäfte leiten.

"Das ist eine unglaublich aufregende Zeit für mich persönlich und für die ambitionierte Zukunft unserer Unternehmen", sagte der 81-jährige Murdoch. "Wir stehen vor großen Herausforderungen in der Medien- und Verlagsindustrie, doch die Möglichkeiten sind größer."

Die News Corporation teilte außerdem mit, dass die iPad-Tageszeitung The Daily am 15. Dezember letztmalig erscheinen werde. Gründungschefredakteur Jesse Angelo kommt als Herausgeber bei dem Murdoch-Blatt New York Post unter.

Ende der iPad-Zeitung The Daily

The Daily sei ein "mutiges Experiment" gewesen, sagte Murdoch. Allerdings sei die Leserschaft nicht groß genug gewesen, um das Projekt langfristig fortzuführen. Die Anfang 2011 eingeführte digitale Tageszeitung soll zuletzt etwa 100.000 Abonnenten gehabt haben. Für ein Jahres-Abo zahlten sie 39,99 Dollar (etwa 30 Euro), pro Woche 99 Cent.

Auch bei Murdochs britischem Zeitungsableger News International, der wegen des beispiellosen Abhörskandals in Großbritannien unter Druck geraten war, werden einige Posten neu besetzt. Unternehmenschef Tom Mockridge gibt seinen Posten zum Jahresende ab, als Nachfolger präsentierte Murdoch den Fernsehmanager Mike Darcey. Darcey leitete bereits bei Murdochs Bezahlsender BSkyB das operative Geschäft.

Mockridge verlässt das Unternehmen den Angaben zufolge auf eigenen Wunsch. Er hatte die Position bei News International im Juli 2011 nach Bekanntwerden des Abhörskandals übernommen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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