Spielfilmtipps zu Allerheiligen:Ritter, Taucher und Vampire

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Fühlt sich dann am wohlsten, wenn er abtauchen kann - egal, wie kalt das Wasser ist: Jacques (Jean-Marc Barr, r.). (Foto: 1988 Gaumont/Arte)

"Im Rausch der Tiefe", "Der erste Ritter", "Zombieland" und "Little Children": die Fernsehtipps zum Feiertag.

Von Florian Kaindl

Im Rausch der Tiefe

Drama, Arte, Mittwoch, 22.10 Uhr

Einen ganzen Abend widmet Arte dem Leben auf und unter dem Wasser: In Blake Edwards' Unternehmen Petticoat von 1959 (Mittwoch, 20.15 Uhr) gerät Cary Grant als U-Boot-Kommandant in Nöte, weil seine rein männliche Besatzung auf einmal weibliche Gesellschaft bekommt. Bei Luc Besson geht es 1988 nur vordergründig um die Weltmeisterschaft im Apnoetauchen. Eigentlich erzählt er von der Flucht in eine andere Welt. Jacques (Jean-Marc Barr) und Enzo (Jean Reno, von Besson entdeckt und groß gemacht) haben sich von Kindheit an dem Tauchen verschrieben. Das Meer ist für sie der ultimative Sehnsuchtsort, Besson zeigt es in seiner ganzen tiefblauen Pracht. Während für den einen nur Rekorde zählen, zieht der andere sich am liebsten ganz ins Wasser zurück. Vom Rausch der Tiefe können beide nicht lassen.

Der erste Ritter

Abenteuer, Kabel 1, Mittwoch, 22.25 Uhr

Kabel 1 begibt sich in die Welt der Mythen und Märchen: Erst spielt Julia Roberts in Spieglein, Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen (Mittwoch, 20.15 Uhr) die böse Stiefmutter - und erfährt in der Action-Variante von 2012 ungewöhnlich schlagkräftige Gegenwehr. Dann schlüpft Richard Gere, der Roberts in Pretty Woman (1990) nach Art eines Prinzen den Hof gemacht hat, in die Rüstung von Sir Lancelot, dem Ritter der sagenumwobenen Tafelrunde. Selbstverständlich geht es dabei neben Schwertkämpfen auch um die Gunst einer Frau (Julia Ormond als Lady Guinevere). Gere war zum Zeitpunkt des Films Mitte der Neunziger auf einer Stufe mit vergleichbaren Typen wie Kevin Costner und Harrison Ford, also ganz oben. Dazu kamen das bessere Aussehen und ein unschuldiger Blick, was speziell in einer Rolle als Edelmann nicht schaden kann.

Zombieland

Zombiekomödie, RTL Nitro, Dienstag, 23.50 Uhr

Es gibt die unterschiedlichsten filmischen Ansätze, wie und warum sich brave Bürger plötzlich mitten in einer Zombie-Apokalypse befinden. Am wenigsten originell ist auf den ersten Eindruck die Virus-Epidemie. Ruben Fleischer gelang in seinem Überraschungserfolg von 2009 trotzdem etwas Neues in dem Genre: Columbus (Jesse Eisenberg) hat die Apokalypse als einer der wenigen überstanden, weil er sich streng an zehn selbstauferlegte Regeln hält. Auf einer Reise quer durch die Staaten tut der Neurotiker sich mit anderen Überlebenden zusammen, während Fleischer genüsslich auf dem Spleen seines Helden herumreitet. Ein unterhaltsames Detail: Alle sind nach Städten benannt, einzig Bill Murray taucht mit seinem richtigen Namen auf. Jagd auf Untote macht vorher auch Abraham Lincoln Vampirjäger (RTL Nitro, Dienstag, 20.15 Uhr).

Little Children

Drama, Tele 5, Dienstag, 20.15 Uhr

Die menschliche Existenz ist ein Drama. Da ringen Glückliche wie Unglückliche mit ihren Lebensentwürfen, verheddern sich, suchen nach Auswegen, die vielleicht gar keine sind. Sarah (Kate Winslet), verheiratet, Mutter, stürzt sich in eine Affäre, nachdem sie entdeckt hat, dass ihr Mann pornosüchtig ist. Der Liebhaber (Patrick Wilson), ein Familienvater, geht so der aufkommenden Midlife-Crisis aus dem Weg. Früh ahnt man, dass es kein Happy End geben wird, dafür sind die Mechanismen der Kleinstadt zu unerbittlich. Wer sie so präzise wie Todd Field in seinem Drama von 2006 seziert, macht aber auch verständlich, warum die Figuren so handeln, wie sie handeln. Das ist die größte Qualität des Regisseurs, dessen zweiter Film nach In the Bedroom (2001) eine exzellente Vorstufe war zum monumentalen Tár im vergangenen Jahr.

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