Spielfilmtipps zum Wochenende:Objekte der Begierde

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Kann Godzilla die beiden Mutos noch aufhalten? (Foto: 2014 Warner Bros.)

"Godzilla", "Ein Mann zum Verlieben", "Ein wahres Verbrechen" und "Der eisige Tod": die Fernsehtipps zum Wochenende.

Von Fritz Göttler

Godzilla

Science Fiction, Sat 1, Sonntag, 23.35 Uhr

Godzilla ist der Gute in dieser Neuverfilmung von Gareth Edwards aus dem Jahr 2014, das japanische Supermonster kämpft hier gegen zwei Mutos, die San Francisco in Trümmer legen und der Menschheit wenig Chancen zur Gegenwehr lassen. Muto steht für Massive Unidentified Terrestrial Organism, ein massiges, nicht identifiziertes terrestrisches Objekt - es sind Wesen, die sich von Radioaktivität ernähren, ein Männchen und ein Weibchen, die sich paaren und für Nachwuchs sorgen. Gareth Edwards macht die sensitivsten Monsterfilme, er liebt besonders das Genre, bevor es durch die Allmacht der Computertricks zum Größenwahn verleitet wurde. Seine Ungeheuer haben eine grausame Unnahbarkeit, und in ihren Schlachten ist der Geist des großen Akira Kurosawa zu spüren, von Die sieben Samurai bis Ran.

Ein Mann zum Verlieben

Liebeskomödie, BR, Sonntag, 23.15 Uhr

Eine hoch konzentrierte Vierecksgeschichte, 2018, von Louis Garrel. Marianne verlässt ihren Freund Abel (gespielt von Garrel) und heiratet dessen Freund Paul. Jahre später, als Paul stirbt, versuchen Abel und Marianne ihre Liebe neu zu beleben. Aber auch Eve, Pauls Schwester, ist scharf auf Abel. Und da ist noch Joseph, Mariannes Sohn, der seine ganz eigene Agenda hat. Louis Garrel, einer der großen Schauspieler des französischen Kinos, erzählt lässig in der Tradition der Nouvelle Vague - L'homme fidèle ist der Originaltitel, das erinnert natürlich an La Femme infidèle, den Klassiker von Claude Chabrol. Oft hat Garrel, wenn er Regie führte und die Hauptrolle spielte, den Rollennamen Abel behalten - ein erinnerungstechnischer Trick, sagt er, "denn Regieführen und Spielen ist manchmal wie ein mentaler Zauberwürfel".

Ein wahres Verbrechen

Thriller, RTL 2, Sonntag, 22.50 Uhr

Mit Zauberwürfeln hat Clint Eastwood seit 1971 vielfach gespielt, seit Play Misty For Me hat er meistens in den von ihm inszenierten Filmen auch die Hauptrolle übernommen. In diesem Film von 1999 ist er ein ausrangierter Oldschool-Reporter, der ein letztes Interview mit einem Todeskandidaten im Gefängnis machen soll und merkt, dass der eigentlich nicht der Schuldige sein kann. Auch Eastwoods neuester Film Juror #2, der gerade fertiggedreht wurde, handelt von einem "wahren Verbrechen", er spielt im Gerichtssaal, wo einem Geschworenen plötzlich dämmert, er könnte selbst mit dem Mord, der eben verhandelt wird, zu tun haben. Vor Ein wahres Verbrechen läuft von Eastwood Space Cowboys, 2000, mit Eastwood, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland, James Garner als Nasa-Urgesteine (Sonntag, 20.15 Uhr).

Der eisige Tod

Horror, ZDF Neo, Samstag, 23.25 Uhr

Ein Weihnachtskatastrophenfilm, 2007, von Gregory Jacobs. Eine junge Studentin (Emily Blunt) schnappt sich eine Mitfahrgelegenheit am Schwarzen Brett der Uni, um fürs Fest heimzukommen. Mit dem Kommilitonen geht es los, es folgt ein Schneesturm, eine Abzweigung, ein Unfall mit einem anderen Auto. Und merkwürdige Passanten, die einer anderen Welt anzugehören scheinen. Gregory Jacobs hat bei Dutzenden Filmen von Steven Soderbergh mitgearbeitet, Out of Sight, Erin Brockovich, Traffic und den Ocean's-Filmen, als Assistent, später als Produzent. Ebenfalls mit Emily Blunt: Wild Target - Romanze in Blei, 2010, von Jonathan Lynn (One, Sonntag, 20.15 Uhr). Hier ist sie das heimliche Objekt der Begierde von Bill Nighy (einem Profikiller), zuerst auftragsgemäß, danach aus persönlicher Faszination.

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