Wenn die Bunte nun ihre stellvertretende Chefredakteurin verliert, wird es für die Redaktion hart, die Seiten zu befüllen. Denn Tanja May ist auch ihre eigene eifrigste Mitarbeiterin. Sehr, sehr viele der Texte, die jede Woche in der Illustrierten erscheinen, hat sie selber geschrieben. Das könnte bald vorbei sein, denn Tanja May verlässt das Münchner Blatt, wie der Burda-Verlag am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. Zwei Jahrzehnte lang hat May im Heft ausgiebig erzählt von den Schönen, Reichen, von Liebe, Tod, Lügen und Intrigen, das ganze Repertoire. Manchmal rutschten dabei Lügen in die Texte selbst hinein, deshalb kommt es immer wieder vor, dass die Bunte die Texte der Vizechefin nachträglich schwärzen muss. Das ist nicht ungewöhnlich bei dem Parade-Blatt des Trash-Verlegers Hubert Burda, der Berliner Medienanwalt Christian Schertz bestätigt, seine Kanzlei gehe "gegen nahezu jedes Heft vor".
Tanja May verlässt die "Bunte":Das hat Folgen
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Tanja May verlässt nach zwei Jahrzehnten die "Bunte". Was bleibt von dem Burda-Blatt dann übrig?
Von Laura Hertreiter
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